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Teil 3: Sonne, Strand, Schnee – Sotchi

Eindrücke von der Russischen Rivera – Von Ulrich Rochow(Teil 3)

Kuren an einem Jungbrunnen

In Sotchi, Russlands bekanntestem und traditionsreichstem Kurort, kann man neben dem Kuren vor allem das tun, was heute vielfach empfohlen wird und notwendig ist: Ent-schleunigen! Sich von Stress und Hektik verabschieden und sich einfach treiben lassen. Sei es durch die vielen Parks, in denen „Oazapft ist: Hier kann man sich kostenlos Mineralwasser mit Heilwirkung einverleiben. Oder unter den tropischen Bäumen, auf den gepflegten Strandstraßen flanieren oder durch die schnieken Shoppingcenter der Stadt schlendern. Oder man lässt sich an einer der unzähligen Kwasbuden nieder und genießt einen kühlen Trunk. Kwas ist kein Bier, sondern ein malziges, alkoholfreies, gut schmeckendes Getränk aus vergorenem Brot. Ein halber Liter kostet nur „Kopteschki“, Kopekchen, wie die Russen aus alter Tradition sagen. Obwohl das ja heute auch Rubelchen sind: Der halbe Liter kostet 50 Rubel – das waren etwa 160 Ost-Mark einst. Heute 80 Cent. Kwas schmeckt jedenfalls besser als die „brennenden Wasser“. Nein, das ist kein Wodka, was ja auch ein Wasser ist und brennt. Sie sind das, weswegen die Urlauber hierher fahren: die im nahen Macesta entspringenden  schwefelhaltigen Mineralquellen. Sie sind eine Art Jungbrunnen.

Das „Mineralwasser“ wird aus bis zu 3000 m Tiefe geförderte und gilt als Jungbrunnen und Allheilmittel gegen alle erdenklichen Wehwehs. Es riecht etwas faulig, schmeckt fad – hilft aber durch seine Zusammensetzung mit Schwefelwasserstoffen und die Konzentration mit Jod, Brom, Radon, Fluor und anderen Mikroelementen wirklich. Das gleichnamige Dorf Macesta mit seinen Badehäusern ist inzwischen eine Art Gesundheits-Wallfahrtsort in Russland geworden. Für Russen wie für Deutsche, Israelis und Finnen. Über 150 Krankheiten können hier behandelt werden. Vor allem Hautkrankheiten, aber auch für Knochen und Gelenke sind die Bäder Balsam. In den Sanatorien kann man sich eine 3-wöchige Kur – kostenpflichtig! – verschreiben lassen. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker! Man bekommt in der Regel acht bis 15 Bäder verordnet. Außerdem werden Trinkkuren und Inhalationen angeboten. Man kann auch im Winter in Sotchi kuren, die Temperaturen liegen dann bei gut 15 Grad, bald wärmer als der Frühling, der bis Ende Mai  kühl und wechselhaft ist. Juli und August sind am heißesten. Neben dem milden Klima sind es vor allem die unterschiedlichen Freizeitmöglichkeiten, die die 400 000-Einwohner-Stadt Sotchi für die Urlauber neben Kuraufenthalten so attraktiv machen: vom Badeurlaub über das Skifahren. Es gibt mehr als 250 Gesundheitseinrichtungen entlang der Küsten und in den Bergen, die auch exklusives Wellness anbieten. Ständig werden weitere Einrichtungen gebaut und neu eröffnet. Wie der Sky-Park mit seiner 439 Meter langen Fußgängerhängeseilbrücke – bis vor kurzem die längste der Welt. Mittlerweile haben die Schweizer mit einer Brücke ein paar Meter mehr hingelegt, was aber die Skybrücke mit ihrer traumhaften Aussicht bis zum Schwarzen Meer und die Berge des Kaukasus nicht weniger beeindruckend macht. Über sieben Brücken musst Du gehen, über diese auf jeden Fall. Der Weg in 207 Meter Höhe über die schaukelnde Brücke mit dem phantastischen Ausblick ist mehr ja schon ein Adrenalinkick  – für viele jedoch nicht ausreichend. „S bogam!“ – mit Gott! Mit diesem Ruf stürzen sie sich bungeejumpmäßig über 200 Meter in die Tiefe oder fallen an einem Rollenseil in die Schlucht.

Der Wind, der hier oben pfeift, sorgt dafür, dass es am Meer auch bei großer Hitze erträglich ist. Und in den schattigen Parks sowieso. (Wird fortgesetzt)

F: U. Rochow

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