Jetzt sind die Frauen am Ball! In Frankreich kämpfen die besten Frauen-Fußballteams um die WM-Krone. Doch ohne so ein Riesen-Tamtam wie jedes Mal bei den Männern. Kein eitles Gegockel der Trainerin wie es Bundes-Jogi letztes Jahr veranstaltetete und sich schon als Weltmeister fühlte – und der dann doch nur ein Loser, ein Versager, war. Keine Arroganz bei den Spielerinnen und keine dümmliche Nabelschau wie bei der Männermannschaft zuvor. Und die dann ihre Spiele grandios verdödelte. Die Frauen-WM ohne schwarz-rot-senf-farbene Fahnen auf allen möglichen und unmöglichen Dingen, ohne das dumpfe „Schland“-Gegröle und die Autohupen. Aber es gibt eine grandiose Werbung für unsere Frauen zur WM: einen Commerzbank-Spot auf Youtube und auch im Fernsehen. Lässig und selbstironisch spielen hier Frauen – mit Vorurteilen. Drei namhafte Nationalspielerinnen, deren Namen aber den Deutschen weniger bekannt sein dürften als die der Spieler von Energie Cottbus. Obwohl sie viel erfolgreicher als das Männerauswahlteam sind. Sie sagen im Spot: „Wir spielen für eine Nation, die unsere Namen nicht kennt. Aber dass wir drei Mal Europameisterinnen waren, weißt du schon, oder?! Nicht? Stimmt, es waren ja auch acht Mal. Beim ersten Titel gab’s dafür ein Kaffeeservice.“ So die Sportlerinnen selbstironisch. Der WM-Spot zielt auf den ewigen Fußball-Schatten, in dem die Frauen stehen und mit all den sexistischen Klischees. „Seit es uns gibt, treten wir nicht nur gegen Gegner an – sondern vor allem gegen Vorurteile.“ Und gegen dumme Sprüche. Sprüche wie „Frauen gehören in die Küche und nicht aufs Fußballfeld. Frauenfußball ist Amateurfußball im Zeitlupentempo.“ Oder: „Eier, wir brauchen Eier. Frauen haben keine Eier.“ Die Frauen im Spot kontern mit Humor provokant und ultralässig: „Wir brauchen keine Eier, wir haben Pferdeschwänze!“ Kann man nur sagen: 1:0 für die Frauen. Und überhaupt.