Jubiläumsausgabe beleuchtet Eis- und Erdkeller
und würdigt jahrzehntelange Forschungsarbeit
Wie üblich leitet auch in der Jubiläumsausgabe das Kalendarium mit seinen zwölf Monatsseiten den Kalender ein. Das Motto ist „Eis- und Erdkeller im Dahmeland“. „Was, so etwas gibt es noch?“, wird sich wohl so manch einer fragen. Zwar ist ein großer Teil von ihnen verschwunden oder nur schwer als solche zu erkennen. Die Autoren haben aufgeschrieben und bebildert, was noch zu erkennen ist und wo die Keller zu finden sind. So steht zum Beispiel ein Erd- beziehungsweise Wildkeller nördlich des Forsthauses Dubrow, rechts am Beginn des Waldweges nach Gräbendorf. Aber auch Geschichten über die unterschiedlichsten Vorratshaltungen werden erzählt.
Im zweiten Teil kann man interessante Geschichten wie über Orts- und Postgeschichte, Archäologie, Jubiläen oder Vereinsarbeit lesen.
Die 1. Beigeordnete Sylvia Hirschfeld würdigte vonseiten der Stadt das 30-jährige Jubiläum. „Danke an Frau Berger und alle Beteiligten. Stadtentwicklung geht nicht ohne das, was einmal war, und Sie tragen dazu bei, dass es nicht in Vergessenheit gerät. Danke für Ihren Beitrag, den Sie mit dem Heimatkalender für die Stadt und das Gemeinwesen machen“, so Sylvia Hirschfeld.
Dass 30 Jahre schon eine ganz schön lange Zeit seien, stellte Vizelandrätin Susanne Rieckhof in ihrem Grußwort fest. „Bei so einer Aufgabe braucht man Menschen, die dazu stehen. Der Heimatkalender ist eine Institution geworden und auch wichtig für die Jüngeren, damit sie sehen können, was einmal war“, sagt die Vizelandrätin.
Seit nunmehr 30 Jahren füllt der Heimatkalender eine Lücke in der Heimatgeschichtsliteratur im Dahmeland. Vorher gab es keine derartigen Publikationen im Altkreis Königs Wusterhausen. Die benachbarten Altlandkreise Zossen, Luckau, Lübben und Beeskow können in dieser Beziehung auf eine lange Tradition zurückblicken. Mit der Herausgabe des Heftes „Rund um den Funkerberg“ versuchte Karl Hohmann aus Eichwalde 1959, einen Heimatkalender für Königs Wusterhausen zu etablieren. Allerdings blieb es bei dieser Einzelveröffentlichung.
Nachdem sich der Heimatverein „Königs Wusterhausen 1990“ gegründet hatte, stellte sich die Frage nach einer heimatgeschichtlichen Publikation. 1994 beschloss man, die Initiative zu ergreifen und einen Heimatkalender auf den Weg zu bringen. Dazu lud man die Ortschronisten und Autoren heimatgeschichtlicher Literatur zu einem konzeptionellen Gespräch ein. Diese zeigten sich offen dafür, eine gemeinschaftliche Publikation zu schaffen und damit eine Möglichkeit zu haben, über ihre oftmals jahrzehntelange Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Heimat- und Ortsgeschichte berichten zu können.
Bernd Fischer gehört zu jenen Autoren, die von Anfang an dabei sind. Er gestaltet die Titelblätter, und auch für den Textteil fertigt er Zeichnungen und Grafiken an. So ist ein äußeres Erscheinungsbild von hohem Wiedererkennungswert entstanden.
Die Finanzierung des Heimatkalenders wird ohne jegliche Förderung staatlicher oder kommunaler Art gestemmt. Sie wird lediglich über die Anzeigen im Kalender gewährleistet. „Unser ganz besonderer Dank gilt daher allen Inserenten, denn nur so konnten wir die Druckkosten tragen“, sagt Margitta Berger. Dank geht auch an den ELRO-Verlag für die verlagstechnische Realisierung und an den Setzer Burkhard Götze.
Die Redaktion des Heimatkalenders liegt in den Händen von Margitta Berger, Ina Schust-Kießling und Christine Oliwkowski. Alle Autoren und Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich und honorarfrei. Der Vertrieb des Heimatkalenders erfolgt in Eigenregie des Vereins, und die Einnahmen kommen ausschließlich dem Dahmelandmuseum zugute.
Der Heimatkalender hat eine Auflage von 1800 Exemplaren und kostet fünf Euro.
RED