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3D-Klassenräume und digitale Lackierpistolen

Modernisierung der regionalen Bildungsstätten der Handwerkskammer mit EU-Fördermitteln

Mit insgesamt rund zwei Millionen Euro aus der Förderinitiative REACT-EU wurden die Bildungsstätten der Handwerkskammer Cottbus (HWK) modernisiert. Künftig tragen unter anderem 3D-Klassenräume, Smartboards, Virtual Reality-Anwendungen, eine CNC-Oberfräse oder ein Schulungsfahrzeug im Kfz-Bereich mit dazu bei, die Ausbildung in den Handwerksberufen attraktiver für Jugendliche zu machen.

Die Ausbildung im Handwerk erfolgt neben dem Betrieb auch im jeweiligen Bildungszentrum. Im Kammerbezirk der HWK Cottbus sind das der Lehrbauhof in Großräschen und das Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) in Gallinchen. „Um die Klima- und Energiewende zu schaffen, benötigen wir exzellent ausgebildete Fachkräfte im Handwerk. Eine Voraussetzung dafür sind Bildungsstätten mit modernstem Standard“, erklärt Knut Deutscher, Hauptgeschäftsführer der HWK Cottbus.

Einer der beliebtesten Berufe im südbrandenburgischen Handwerk bei Jugendlichen ist der Elektroniker. Das BTZ in Gallinchen bietet vier Werkstätten, in denen Steuerungs- und Automatisierungstechnik, KNX und Smart-Home-Anwendungen erlernt werden. „Eine Werkstatt konnten wir komplett digital umrüsten“, beschreibt Fachbereichsleiter Elektronik Thomas Fron. „Vom Lehrerarbeitsplatz sind alle weiteren Arbeitsplätze über das Display einsehbar, sodass ich mich jederzeit auf den jeweiligen Platz zuschalten kann.“

Eine weitere Ergänzung für die Elektronikerausbildung gab es für das Smart Home und das DALI-Bussystem: „Das Digital Addressable Lighting Interface ist eine digital angesteuerte Beleuchtungsschnittstelle. Aber auch die Gefahrenmeldeanlage oder das Laden und Überwachen des Einsatzes von Wallboxen in KNX-Systemen gehören zu den Neuheiten, mit denen wir die Lerninhalte vermitteln“, so Thomas Fron.

Die Maler- und Lackierwerkstatt im Lehrbauhof Großräschen profitiert ebenfalls von den Modernisierungen. So kommt hier ab sofort eine digitale Lackierpistole zum Einsatz. „Die Jugendlichen finden die neue Technologie aufregend und sind begeistert“, erklärt Maler- und Lackierermeister Torsten Pötzsch. „Mit der Virtual-Reality-Brille bekommen sie ein Feeling dafür, wie eine Tür oder ein Kotflügel mit Basislack bearbeitet wird, wie die Lackierpistole reagiert, wie sie gehalten und gezogen werden muss.“ Die VR-Technik biete zudem die authentischen Nebengeräusche einer Lackierwerkstatt. Gleichzeitig spart sie Rohstoffe und Material.

Durch den Einsatz eines Lackiersimulators reduziert sich die Zeit, in welcher im kompletten Vollschutz gearbeitet werden muss. Hohe Temperaturen, Dämpfe, Farbnebel und Geräusche belasten den Auszubildenden nur noch bei der Arbeit in der Lackierkabine. Auch das ständige Reinigen der Spritzpistole mit entsprechenden Spezialchemikalien entfällt. „Der deutlich geringere direkte Materialverbrauch dient natürlich auch der Nachhaltigkeit. Außerdem reduziert sich der Verbrauch an Pistolenreiniger, Einweg-Fließbechern und Trichtern. Das verringert gleichzeitig die Entsorgungskosten“, so Torsten Pötzsch.

RED / PI HWK Cottbus

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