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Achtung Otterwechsel!

Neue Schilder schützen Fischotter im Naturpark Dahme-Heideseen

Verkehrsunfälle stellen die häufigste Todesursache bei Fischottern dar, auch im Naturpark Dahme-Heideseen. Mit neuen Schildern an der Bundesstraße 246 bei Groß Schauen und an der Landesstraße 42 am Tiefen See bei Limsdorf sollen Verkehrsteilnehmer gewarnt und Fischotter vor dem Überfahren bewahrt werden. Die streng geschützte Art quert insbesondere in den Abendstunden die Straßen.

Um die Fischotter besser zu schützen, hat die Straßenverkehrsbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald auf Anregung der Naturparkverwaltung Dahme-Heideseen beidseitig der Fahrbahn das Aufstellen der Verkehrszeichen „Gefahrenstelle“ und „Otterwechsel“ angeordnet. Die Behörde hat, da ein häufiger Wechsel des Otters an den beiden Straßenabschnitten festgestellt wurde, die Aufstellung der Verkehrszeichen als zweckmäßig und sinnvoll angesehen. Der zuständige Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg hat jetzt die entsprechenden Schilder aufgestellt. 

Zwar könnte der Fischotter an der B 246 durch das Köllnitzer Fließ unterhalb der Fahrbahn die Straße queren oder an der L42 den Graben zwischen ­Tiefen See und Melangsee unterhalb der Straße nutzen, doch oft gehen die Tiere hier über die Straße. Zuletzt wurde an der B 246 bei Groß Schauen am 27. April 2022 ein Fischotterweibchen überfahren. Rund 75 Prozent aller bekannten Todesfunde des Fischotters lassen sich auf Kollisionen mit Kraftfahrzeugen zurückführen. Meist werden die Tiere in der Nähe von Brückenbauwerken gefunden. Wenn die Gewässersohlen und Uferböschungen unterhalb von Brückenbauwerke nicht ottergerecht gestaltet sind, ­versuchen Fischotter und auch Biber, diese zu umwandern. Dabei klettern sie die Böschung hinauf und queren Straßen.

Viele Gefahrenpunkte in Brandenburg sind aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen dem Landesbetrieb Straßenwesen und dem Landesamt für Umwelt (LfU) und der damit einhergehenden Neugestaltung von Brücken bereits entschärft. Grundlage sind das Artenschutzprogramm Fischotter und Biber (https://mluk.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/aspbiber.pdf) und dessen ­praktische Umsetzung über die „Planungshinweise für Maßnahmen zum Schutz des Fischotters und Bibers an Straßen im Land Brandenburg“ (https://www.ls.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Fischottererlass_Stand%2006-2015.pdf). Beides hat mit dazu beigetragen, dass Brandenburg eine stabile und nach Westen hin expandierende Otterpopulation aufweist.

Der Fischotter (Lutra lutra) gehört zur Lebensformgruppe der semiaquatischen oder ufergebundenen Säugetiere. Sie sind überwiegend nachtaktive Einzelgänger, nur gelegentlich verbringen sie Zeit mit Artgenossen. Während ihrer Aktivitätsphasen sind sie auffällig ruhelos, ständig auf Nahrungssuche und neugierig. Ihre Streifgebiete, die mehrere Kilometer Ufer von Seen oder Flüssen umfassen, kontrollieren sie regelmäßig. Außerhalb Brandenburgs ist der Fischotter so selten geworden, dass man ihm nur selten begegnet. In Deutschland liegt das Kernverbreitungsgebiet des Fischotters in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.

RED / PI Landesregierung

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