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Sonntag, Dezember 10, 2023
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Alle Jahre wieder

Wir sagen das in jedem Jahr. Und jetzt x-mal am Tag. Wir plappern es so dahin wie einen Tagesgruß, aber haben wir schon mal ernsthaft über den Satz nachgedacht: Ein gutes neues Jahr! Diesjahr vielleicht doch mit mehr Nachdenken. Denn zwei Drittel der Deutschen blicken mit Angst auf 2023. An ein glückliches neues Jahr glauben nach Angaben des Hamburger Zukunftsforschers Opaschowski aktuell nur wenige Menschen in Deutschland. Bei einer Umfrage sagten lediglich 35 Prozent von repräsentativ Befragten, dem neuen Jahr sehen sie mit großer Zuversicht und Optimismus entgegen. Ein Jahr zuvor waren noch 53 Prozent Optimisten. Nach Corona schlagen der Krieg in der Ukraine und Geldsorgen auf die Stimmung der Deutschen. 61 Prozent stimmten in einer Allensbach-Umfrage der Aussage zu: „Das vergangene Jahr 2022 war das schlimmste Jahr seit langem.“ Auch der wissenschaftliche Leiter die Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen sieht den Krieg als Ursache für die pessimistische Stimmung: „So führen steigende Energiepreise und eine hohe Inflation für viele Bürger zu finanziellen Herausforderungen.“ Die Menschen werden von massiven Existenzängsten geplagt. Besorgt zeigten sich vor allem die Menschen auf dem Land sowie die Generation, die 55 Jahre und älter ist. Aber das ist nicht die Hauptsorge der meisten Menschen. Alles dreht sich ums Geld: Die Geldsorgen sind größer als die Angst vor Krankheit oder Klimawandel, vor dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum, dem Pflegenotstand und der zunehmenden Einsamkeit. Geld und Kunst sind am Ende umsunst. So groß können die Geldsorgen aber bei vielen nicht sein, wenn man sah, was die Bürger jetzt wieder sinnlos für Feuerwerkskörper rausgeballert haben.

Und jetzt kommen wie alle Jahre die guten Vorsätze ins Spiel: 70 Prozent der vom Ipsos-Institut Befragten gaben an, sie würden in diesem Jahr beim Konsumieren und Geldausgeben maßvoller und bescheidender sein. Ein Vorsatz, der alle Jahre wieder gefasst wird. 73 Prozent der Befragten wollen im neuen Jahr gelassener und optimistischer denken und handeln. Denken kann man viel, aber wetten, dass der gleiche Vorsatz auch im nächsten Jahr gefasst wird? Vorsätze sind wie ein Zug, der schon zur Abfahrt bereit steht, pfeift, aber nie losfährt oder auf halber Strecke stehenbleibt. Mein Nachbar sagt, sein Vorsatz für 2023 ist, die Ziele zu erreichen, die er sich 2022 gesetzt hat, weil er sich 2021 vorgenommen hatte, das zu machen, was er 2020 nicht geschafft hatte. Ich hatte ja auch Vorsätze: Ich wollte 5 Kg abnehmen – und fast geschafft! Es fehlt nur eIn Pfundchen. Egal, ich sag, lassen Sie das Vorsatz-Ding sein. Seien wir trotz Kriegssorgen glücklich. Ein gutes neues Jahr! Und überhaupt.

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