Inzidenzzahlen steigen in LDS rasant an / Krankenhauslage noch entspannt / Reaktionen von Bund, Land und Kreis zur Brechung der 4. Welle
Veranstaltungen werden aufs nächste Jahr verschoben, der zentrale LDS-Gottesdienst zum Volksstrauertag in Halbe wurde kurzerhand ins Freie verlegt, die Fahrbibliothek stellt ihren Service nur noch eingeschränkt zur Verfügungng. Corona ist wieder DAS beherrschende Thema. Auch im Landkreis Dahme-Spreewald galoppieren die Zahlen nach oben.
Vor dem letzten Wochenende lag die Inzidenz der Infizierten bei 423,5. Am Montag betrug der Wert dann bereits 5089. Am 4. November lautete die Zahl noch 184, 6. Die Zahl der Menschen, die im Krankenhaus gegen Corona behandelt werden müssen (17- Stand Montag) und derer, die invasiv beatmetet werden (3 -Stand Montag) lesen sich zum Glück immer noch relativ entspannt.
Der Bund, die Brandenburger Landesregierung und auch der Landkreis haben auf die aktuelle Entwicklung reagiert. Schon seit dem Wochenende sind die Corona-Schnelltests wieder kostenlos im gesamten Bundesgebiet. Auch in der hiesigen Region werden die Testangebote wieder hoch gefahren. Eine aktuelle Übersicht stellt der Landkreis auf www.landkreis-dahme-spreewald.info unter „Informationen zum Corona-Virus“ zur Verfügung. Die wichtigste Maßnahme der Landesregierung ist die sogenannte 2G-Regel. Damit haben nur noch Genesene und Geimpfte Zugang zu vielen Freizeit- und Kultureinrichtungen wie Theater, Kinos, Gaststätten, Hotels oder Messen. Das gilt auch für Saunen oder Bäder. Dagegen ist ein Friseurbesuch aber auch mit Test noch möglich. Gleiches gilt für Gedenkstätten, Museen, Ausstellungshäuser, Galerien, Planetarien, Archive, öffentliche Bibliotheken, Freizeit und Tierparks. Für Weihnachtsmärkte gilt bislang nur eine Testpflicht und eine Begrenzung auf maximal 5000 Besucher gleichzeitig. Allerdings herrscht in den Kommunen große Unsicherheit. Schönefeld zum Beispiel hatte schon im Oktober bekannt gegeben, dass die Gemeinde keine Weihnachtsfeiern in öffentlichen Räumen gestattet.
Auch für Pflegeeinrichtungen gelten verschärfte Regeln. Alle Beschäftigten, also auch Genesene und Geimpfte, müssen sich vor Antritt der Arbeit täglich testen. Gleiches gilt für alle Besucher – auch sie müssen einen aktuellen Test vorweisen. Beide Maßnahmen werden vom Geschäftsführer des ASB-Regionalverbandes Mittel-Brandenburg e. V. Michael Braukmann, begrüßt „Täten wir dies nicht, könnten wir bei circa 80 Prozent der Besuchenden und 80 bis 90 Prozent der Mitarbeitenden die akuten Coronainfektionen nicht überblicken“, sagt er.
Besonders dramatisch zeigt sich die Infektionsdynamik in der Altersgruppe der 5- bis 14jährigen. Hier lag die 7-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner für den Landkreis Dahme-Spreewald am Montag bei 1888. Der Landkreis teilt mit, dass eine Kontaktnachverfolgung von Einzelfällen im Schul- und Kita-Bereich durch das Gesundheitsamt aktuell nicht mehr geleistet werden kann. Auch wenn es in dieser Altersgruppe kaum zu schweren Krankheitsverläufen kommt, wird das Infektionsgeschehen trotzdem in die Familien getragen. Daher komme den Eltern eine besondere Verantwortung zu, betont das Landratsamt. Bei COVID-19 typischen Krankheitszeichen wie trockener Husten, Fieber ab 38,5 Grad Celsius, Atembeschwerden, zeitweiser Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn sowie Halsschmerzen müssen die Kinder zu Hause bleiben. Die Eltern sollten einen Arzt konsultieren, der über die Indikation zu einem COVID-19 Test entscheidet.
Als Schlüssel zur Eindämmung der 4. Corona-Welle wird weiter von der Wissenshaft und der Politik das Impfen angesehen. Der Landkreis beriet am Montag, wie sowohl die Rate der Erstimpfungen erhöht als auch die Organisation der sogenannten Booster-Impfungen, der dritten Auffrischungsimpfung, neu aufgestellt werden kann. Dabei wurde auch eine Aktivierung des Impfzentrums Schönefeld erörtert. TM
