Schönefeld liegt unter dem Landesaltersdurchschnitt
Deutschland altert. Der Altersschnitt in Deutschland ist seit 1995 von 40,0 auf 44,2 Jahre gestiegen. Die steigende Lebenserwartung und niedrige Geburtenzahlen treiben das Durchschnittsalter in Deutschland immer weiter nach oben. Die Bevölkerung ist innerhalb von nur zwei Jahrzehnten in statistischen Zahlen um 4,2 Jahre gealtert. Das zeigt die letzte Auswertung auf Basis der finalen Bevölkerungsdaten des Statistischen Bundesamtes. Wegen der Zu- und Abwanderung der Menschen altern die Regionen zahlenmäßig aber unterschiedlich schnell. In Gebieten, die unter hoher Abwanderung leiden, sind die Bewohner eher statistisch überdurchschnittlich alt. Die älteste Bevölkerung aller Bundesländer hat Sachsen-Anhalt mit 47,4 Jahren; die jüngste mit 42,3 Jahren Hamburg. Beide trennen somit 5,1 Jahre. 1995 lag die Differenz zwischen ältestem und jüngstem Bundesland nur bei 3,6 Jahren. Und Brandenburg? Wo in Brandenburg leben mehr junge und wo leben mehr alte Menschen? rbb|24 hat Daten zum Durchschnittsalter der Bevölkerung ausgewertet. Demnach lag das Durchschnittsalter der Einwohnerinnen und Einwohner im Land Brandenburg auf Basis des Zensus vom Mai 2011 im Jahr 2020 bei 47,2 Jahren. 2010 waren es noch 45,7 Jahre. Laut amtlicher Bevölkerungsstatistik haben nur Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen-Anhalt ein noch höheres Durchschnittsalter. Ein Grund für die überdurchschnittlich alten Bewohner in den östlichen Bundesländern ist die Tatsache, dass in den Jahren nach der Wiedervereinigung viele junge Leute in die westlichen Bundesländer abgewandert sind. Nicht zu vergessen der Geburtenknick nach der Wende. Dazu kommt, dass die Geburtenziffer nach der Wende geringer geworden ist. Sie war Anfang der 1990er Jahre im Osten so gering wie nie. Wegen der Zu- und Abwanderung der Menschen altern die Regionen aber unterschiedlich schnell. In Gebieten, die unter hoher Abwanderung leiden, sind die Bewohner eher überdurchschnittlich alt. Doch die Zahlen sind nicht überall gleich. Je weiter von Berlin weg, desto älter! Der Grund: Vor allem jüngere Leute im Familiengründungsalter ziehen ins Umland, ins Grüne zum Wohnen oder sie können sich die Miete in Berlin nicht mehr leisten. In Potsdam und Berlin sind die Einwohner im Durchschnitt fast gleich alt: 42,7 Jahre und 42,9. Dagegen waren die Bewohner im Südosten, im Landkreis Spree-Neiße, 2020 mit 49,95 Jahren, Elbe-Elster mit 49,86 und Oberspreewald-Lausitz mit 49,71 Jahren im Durchschnitt ein Stück älter. 114 Brandenburger Gemeinden sind jünger als der Landesdurchschnitt, fünf genauso alt, 298 älter, 94 Gemeinden haben ein Durchschnittsalter von 50 und darüber. Eine Folge für die Verlagerung des Südens: Geschäfte machen zu, ärztliche Versorgungszentren, Schulklassen werden kleiner.
Noch größer als zwischen den Landkreisen und kreisfreien Städten sind teilweise die Unterschiede zwischen einzelnen Gemeinden. Eine ganz junge Gemeinde ist Schönefeld mit durchschnittlich 40,9 Jahren, etwa die Hälfte der Einwohner ist jünger als 42 Jahre. Schönefeld ist seit 2010 wegen des BER um gut ein Viertel gewachsen auf über 17 000 Einwohner heute. KW hat ein Durchschnittsalter von 46,5, Heidesee von 48,6 wie auch Luckau, Wildau wie Schulzendorf von 46,0, Bestensee annähernd auch. In KW sind 24,8 Prozent der Einwohner über 65, in Schulzendorf 23,6, in Heidesee 25,5, in Zeuthen 27,3 und in Schönefeld nur 14,8 Prozent. Dort sind auch 22,2 Prozent unter 20 – während es in Münchehofe nur 12,4 Prozent sind, in Wildau 17,5 Prozent, in KW sind die Zahlen ähnlich. Wie auch in Bestensee und Zeuthen. (Quelle: Statistisches Bundesamt)
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