Da fasst sich Mann und Männin an den Kopf: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) will nicht, dass stillgelegte Äcker bewirtschaftet werden. Die Landwirte hierzulande wollen nämlich mehr Weizen anbauen als ursprünglich geplant. Die Brandenburger Landwirte sollen vier Prozent ihrer Ackerfläche brachliegen und der Selbstbegrünung überlassen. Sie sagen mit Recht, das ist völliger Schwachsinn. Auf den Weltmärkten wird Getreide heute mit Gold aufgewogen, Getreide wird dringend gebraucht. Die Lage ist nicht zuletzt wegen des Ukrainekrieges angespannt. Die heutige maßgeblich grün-dogmatisierte Landwirtschaftspolitik beschränkt die Produktivität durch ideologisch motivierte Auflagen: Die eigene Produktion wird heruntergefahren, während anderswo auf der Welt Menschen hungern und der Regenwald brennt. Der Preis: Wir müssen landwirtschaftliche Produkte auf dem Weltmarkt einkaufen. Zwar haben Bund und Länder eine Ausnahmeregelung zur Aussetzung der geplanten Flächenstilllegungen beschlossen. Aber nicht umgesetzt. Doch nicht so schnell! Das alles muss nun erst wieder in die Mühlen der Bürokratie gebracht werden – und die mahlen bekanntlich sehr langsam. Die Bürokraten stellen sich quer wie dickschädlige Bauern. Wie viele Flächen die Landwirte künftig nutzen dürfen und welche sie im kommenden Jahr stilllegen müssen, ist noch nicht entschieden. Die Entscheidung über die Reaktivierung brachliegender Flächen wurde erstmal vertagt. Dazu bedarf es erst noch mehr Gelabere von höchster Stelle. Aber den Bauern rennt die Zeit davon, die sie nicht haben. Sie müssen jetzt für die kommende Ernte das Saatgut bestellen und die Böden vorbereiten. Gerade in Brandenburg ist die Zeit knapp – aufgrund der trockenen Böden muss das Saatgut bereits im September in die Erde.
Früher wurde gesät, wenn die Zeit reif und geerntet, wenn das Getreide reif war. Jetzt, wenn die Bürokraten es bestimmen. Heute dürfen Kinder nicht mehr Indianer darstellen. Aber Grüne können Politiker mimen, für die alleine ihre
Ideologie zählt.
Und überhaupt.