Genau der richtige Ort zum Lernen

Beim Tag der offenen Tür an der Seeschule Rangsdorf 
gab’s eine Menge zu entdecken

Am Sonnabend hatte die freie Seeschule Rangsdorf zu einem Tag der offenen Tür zum Schuljahresende eingeladen. Und für die Gäste – vornehmlich Eltern mit ihren Kindern – gab’s eine Menge zu entdecken. Allein die breite Palette der schulischen und vorschulischen Angebote – von der Kita über Oberschule und Gymnasium bis hin zu einem Wocheninternat – dürfte in der Region einzigartig sein. Zudem zeigten sich die Besucher beeindruckt von der weitläufigen Anlage der Schule direkt am Ufer des Rangsdorfer Sees mit dem imposanten Hauptgebäude, dem ehemaligen Aero-Club des Flughafens Rangsdorf, das zu den Olympischen Spielen 1936 erbaut wurde.

Seit 2001 ist die private Seeschule Rangsdorf hier ­ansässig. Damals wurden zunächst das Gymnasium und das ­Wocheninternat eröffnet. 2010 kam die Oberschule dazu und vor zwei Jahren eröffnete die Kita. Derzeit lernen 242 Schüler an der Seeschule. Damit ist die Kapazitätsgrenze so gut wie erreicht. Denn an der Seeschule geht es in erster Linie um die Qualität der schulischen Ausbildung. Das heißt kleine Klassen von maximal 20 Schülern an der Oberschule und 22 Schülern am Gymnasium. Im Schnitt liegen die Klassenstärken bei 17 bis 18 Schülern. Die meisten der Schüler, etwa drei Viertel, kommen übrigens aus Rangsdorf und der unmittelbaren Umgebung.

Dazu kommen motivierte Lehrer in ausreichender Zahl. Die meisten waren zuvor im staatlichen Schuldienst tätig und haben dort die leidigen Erfahrungen mit zu großen Klassen und permanentem Unterrichtsausfall gemacht. Hier schätzen sie vor allem die Möglichkeit, sich wirklich individuell um jeden einzelnen Schüler kümmern zu können. „Jeder Schüler wird hier aufgenommen und bis zum Abitur individuell betreut. Jeder kann hier sein Potential ausschöpfen“, sagt der Schulleiter des Gymnasiums Michael Kriegs.

Das schulische Angebot ist breit gefächert und erstreckt sich von den klassischen Fächern wie Naturwissenschaften, Sprachen, Kunst und Sport bis hin zum Schulgarten, einer Theatergruppe und einer Holzwerkstatt. Dabei wird auch Wert auf den Umgang mit neuen Medien gelegt.

Unterrichtet wird in einem Ganztagsmodell von 8.30 Uhr bis 15.30 Uhr. Mittwochs und Freitag ist bereits um 14.05 Uhr Unterrichtsende. Eine Besonderheit ist der flexible Unterrichtsanfang. Dafür sind die Klassenräume bereits 15 Minuten vor dem eigentlichen Unterrichtsbeginn geöffnet und der jeweilige Lehrer anwesend. „So können sich die Schüler ganz in Ruhe auf den bevorstehenden Unterricht einstellen, sich miteinander unterhalten oder sich vorbereiten“, erläutert Michael Kriegs.

Unterrichtet wird im Blockmodell, also in Doppelstundenlänge pro Fach. Dabei wird darauf geachtet, dass am Vormittag vor allem Naturwissenschaften und Sprachen im Stundenplan überwiegen, während der Nachmittag vornehmlich den Kreativfächern und dem Sport gewidmet ist. Zudem werden die Unterrichtseinheiten am Nachmittag kürzer.

Ebenfalls eine Besonderheit ist die jährlich stattfindende Klassenfahrtwoche, bei der alle Klassen außerhalb der Schule unterwegs sind. Außer die Schüler der 10. und 12. Klassen, die sich an der nun ruhigen Schule konzentriert und ungestört auf die Prüfungen vorbereiten können.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Seeschule Rangsdorf ist die Kita. 25 Kinder werden derzeit hier betreut. Damit ist die Kapazitätsgrenze erreicht. Neue Anfragen können daher nur in eine Warteliste aufgenommen werden.

Das Wocheninternat beherbergt derzeit 34 Schüler. Neben den ganz normalen Privatzahlern gibt es hier auch eine Wohngruppe von 24 Schülern, die vom Jugendamt geschickt werden. Hier handelt es sich meist um Schüler, die alle Fähigkeiten für ein erfolgreiches Abitur haben, aber bei denen meist das häusliche Umfeld einer erfolgreichen schulischen Ausbildung im Wege steht. „Die Schüler werden bei uns ganz normal in die Klassen integriert. Es gibt keine Extraprogramme oder Räume für diese Schüler, sondern bei uns machen alle alles gemeinsam. Hier wird pädagogische Inklusion tagtäglich wirklich gelebt“, betont der Schulleiter. Die Integration der Schüler aus dieser Wohngruppe ist seit langem erfolgreich, die 24 Plätze sind ständig ausgelastet. Gerade diese besondere Gruppe an Schülern trägt maßgeblich zum Selbstverständnis der Rangsdorfer Seeschule bei. „Wir verstehen uns eher als freie Schule als eine Privatschule“, sagt Michael Kriegs, „bei uns geht es bunt zu statt elitär.“

Und dazu kommt die wunderbare Lage direkt am Ufer des Rangsdorfer Sees. Genau der richtige Ort zum Lernen!

VE