Sperrbezirk Heideblick-Luckau nochmals erweitert
Veterinärbehörde lädt zu Infoabend
Im Kreisgebiet Dahme-Spreewald gibt es neue Ausbrüche der Bienenseuche Amerikanische Faulbrut (AFB). Das Amt für Veterinärwesen, Verbraucherschutz und Landwirtschaft hat die von Imkern gefürchtete Tierseuche bei zwei weiteren Bienenständen am südwestlichen Grenzbereich des bereits geltenden Sperrbezirks um Heideblick-Luckau amtlich festgestellt. Es handelt sich bei der Bienenseuche um eine bakterielle Brutkrankheit der Honigbienen, die aufgrund ihrer hohen Ansteckungsgefahr anzeigepflichtig und mit entsprechenden Schutzmaßnahmen zu bekämpfen ist. Es wurde ein neuer Sperrbezirk mit einem erweiterten Durchmesser von knapp 20 Kilometern um Luckau und Heideblick eingerichtet.
„Um weitere Erkrankungsfälle zu verhindern, ist der bestehende Sperrbezirk abermals angepasst worden“, erklärt Amtstierärztin Dr. Jana Guth. Im jetzt ausgedehnten Sperrbezirk Heideblick–Luckau sind damit in den hinzugekommenen Gemarkungen etwa 70 Bienenvölker amtlich zu beproben. Der neu verfügte Sperrbezirk Heideblick-Luckau ist auf folgende fünf Gemeinden ausgeweitet worden: Weißack, Walddrehna, Gehren, Waltersdorf sowie Wehnsdorf. Die Ortschaften Garrenchen, Egsdorf, Luckau, Wittmannsdorf, Zöllmersdorf, Pelkwitz, Gießmannsdorf, Wierigsdorf, Görlsdorf, Goßmar, Bornsdorf, Freesdorf, Cahnsdorf, Schlabendorf, Bergen, Riedebeck, Beesdau, Presenchen, Frankendorf, Stiebsdorf und Wanninchen bleiben nach wie vor vom Sperrbezirk eingeschlossen. Im gesamten Sperrkreis sind 44 Imker mit insgesamt 446 Völkern registriert, die vom Veterinäramt beprobt werden.
Die Allgemeinverfügung und eine Übersichtskarte sind auf der Homepage des Landkreises (Bereich Veterinärwesen) unter www.dahme-spreewald.info eingestellt. Die verfügte Sperre hält mindestens zwei Monate an und gilt bis auf Widerruf. Die Aufhebung ist erst möglich, wenn erneute Untersuchungen keine weiteren Faulbruterreger bestätigen. Innerhalb des Sperrbezirks werden nun alle befindlichen Völker durch amtliche Tierärzte beprobt und gemäß den Laborergebnissen und klinischen Untersuchungen behandelt. Die von der AFB betroffenen Bienenvölker müssen tierseuchenrechtlich entweder getötet oder – wenn das Volk stark genug ist – einem sogenannten Kunstschwarmverfahren zur Sanierung unterzogen werden. Anschließend ist alles kontaminierte Material unschädlich zu beseitigen.
Alle Imker werden aufgefordert, ihre Völker nicht in oder aus dem oben genannten Sperrbezirk zu bringen und klinische Auffälligkeiten an ihren Völkern umgehend an die Veterinärbehörde zu melden. Sofern ein AFB-Verdacht besteht, müssen die Imker das Amt umgehend informieren. Sie dürfen an ihrem Bienenstand keine Veränderungen wie das Entfernen von Bienenvölkern, Waben, Wabenteilen oder Honig zur Verfütterung an Bienen sowie von benutzten Gerätschaften vornehmen.
In diesem Jahr ist die Bienenkrankheit Amerikanische Faulbrut im Dahme-Spreewald-Kreis erstmals Ende April in Schönefeld nachgewiesen worden. Der in diesem Zuge um den Standort des Ausbruchsbestandes in Schönefeld verhängte Sperrbezirk mit einem Radius von einem Kilometer gilt nach wie vor, da dort bei einer Nachbeprobung im Juni erneut AFB-Erreger durch das Kreisveterinäramt festgestellt worden sind. Der Ausbruch der Bienenpest in Egsdorf und in Zöllmersdorf und deren Bekämpfung in den anschließend festgelegten Sperrbezirken dauert seit Ende Mai an. Nach weiteren dort festgestellten Ausbrüchen Anfang Juli war der Sperrbezirk bereits auf insgesamt 21 Ortschaften um Heideblick-Luckau erweitert worden.
Die Amerikanische Faulbrut stellt keine Gefährdung für Verbraucher durch den Verzehr von Honig oder anderen Bienenprodukten dar. Bei der AFB handelt es sich um eine Erkrankung der Bienenvölker, bei der ausschließlich die Bienenbrut befallen wird. Erwachsene Bienen können nicht an der Faulbrut erkranken, verbreiten sie aber in ihrem Haarkleid oder als Ammenbienen über das Futter und führen so die Infektionskette fort, wodurch es letztlich zum Sterben des Bienenvolkes kommt. Die Veterinärbehörde lädt nun betroffene und interessierte Imker zu einem kostenfreien Informationsabend rund um das Thema „Amerikanische Faulbrut“ am Montag, 19. August 2019, ab 17 Uhr in den Kreistagssaal nach Lübben ein. In diesem Rahmen wird der Landesverband Brandenburgischer Imker sein Bienengesundheitsmobil zur Bekämpfung der AFB vorstellen. Tiermediziner und Sachverständige halten Fachvorträge. Das Programm und ein Anmeldeformular sind ebenfalls auf der Homepage des Landkreises (Bereich Veterinärwesen) abrufbar. RED/ PI LDS