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Freitag, März 29, 2024
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Bilderreicher Klangzauber

Schlosskonzerte Königs Wusterhausen mit Gerlint Böttcher am Klavier
und dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim

Unter dem Titel „Klangzauber“ offerierte die Pianistin und künstlerische Leiterin der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen Gerlint Böttcher kürzlich gemeinsam mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim unter dem langjährigen Gastdirigenten Aurélien Bello ein Programm mit Raritäten und Präziosen der Musik und versetzte die Zuhörer in romantische Sphären.

Zuvor schuf schon Knut Sabelus, einer der Hauptsponsoren der Schlosskonzerte Königs Wusterhausen, in seiner Eröffnungsrede mit Versen aus Erich Kästners Lyrik eine besondere Stimmung in der Kreuzkirche von Königs Wusterhausen. Er führte den Gästen klassische Bilder eines Augusttags vor Augen und riet dabei, auch mal die schweren Themen des Alltages beiseite zu schieben und die Musik einfach zu genießen. Das fiel nicht schwer angesichts der vielen musikalischen Höhepunkte. So erklang zum Beispie Felix Mendelssohn Bartholdys Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 g-Moll op. 25 in der historischen Fassung mit Streichorchester von Paul Graf von Waldersee. Die Komposition von Mendelssohn Bartholdy weist viele Besonderheiten auf, wie der fulminante Beginn des Klavierspiels nach einem knappen Auftakt des Orchesters, kraftvolle, rasante Passagen, die sich mit feinsinnigen, zarten Tönen einen Dialog liefern, oder ineinander verzahnte Sätze. Durch die Moll-Tonart haftet dem virtuosen Werk mitunter eine Melancholie an, sie verleiht ihm Tiefgang. Voller Hingabe war wieder einmal das Klavierspiel von Gerlint Böttcher, die mit einem wohltemperierten Anschlag brillierte. Eine Besucherin bezeichnete das Spiel als „feinperlig, fein, verzaubernd“. Das Zusammenspiel mit dem Kammerorchester wirkte nach den vielen gemeinsamen Auftritten wie aus einem Guss und vertraut, was sich nicht zuletzt auch in herzlichen Gesten der Pianistin mit den Musikerinnen und Musikern und dem Dirigenten spiegelte.

Ein Besucher sprach von einem „Herbstrauschen“, das die Sinfonietta op. 52 von Albert Roussel bei ihm auslöste. Besuchende schätzten, dass auch wenig bekannte Werke auf dem Programm standen. Das reife Werk von Roussel bildete einen perfekten musikalischen Rahmen mit Antonín Dvořáks Serenade E-Dur op. 22, die das Südwestdeutsche Kammerorchester im zweiten Teil darbot. In dieser klangschönen Komposition floß man als Zuhörer mit den eingängigen Melodien dahin, wurde von kraftvollen Episoden mitgerissen und versank geradezu in den langsamen Sätzen. Das Kammerorchester setzte die verschiedenen Klangwelten flexibel und präzise bis ins letzte Detail um.

Der Auftakt der Schlosskonzerte wirkte wie ein traditionelles Familienfest. Man traf sich, tauschte sich aus, freute sich über das Wiedersehen mit Gästen, Sponsoren und Musikern. Im vertrauten Ambiente unterhielten sich das Publikum und die Künstler bei einem Glas Wein. Weitere Informationen zu den Schlosskonzerten finden sich auf http://schlosskonzertekoenigswusterhausen.de.

RED/ F. Palaschinski

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