
Bürgerinitiative Pro Senzig und Förderverein Netzwerk Senzig plädieren für eine zukunftsgerechte Lösung beim Schulneubau im Ort
In Senzig soll und muss eine neue Schule gebaut werden – mit 12 bis 15 Millionen Investitionsvolumen ist es das größte Projekt des KWer Ortsteils der letzten und kommenden Jahrzehnte. Die alte Schule wird den Anforderungen nicht mehr gerecht.
Es gibt zwei Standortoptionen: Bullenberg oder Ringstraße. Doch wohin? Daran scheiden sich die Meinungen. Es gibt eine Grundsatzentscheidung der KWer Stadtverordnetenversammlung aus dem Jahre 2016 für einen Schulneubau am Bullenberg. Nach der Bürgermeisterwahl im letzten Jahr wurde der Entscheid der Stadtverordneten für das Projekt von der Stadtverwaltung „unter Berücksichtigung der wirtschaftlichsten Lösung“ gestoppt. Die Ringstraße wurde durch die Stadt für den Bau bestimmt. Einwohner von Senzig wehren sich seitdem vehement dagegen, dass die neue Grundschule in der Ringstraße gebaut wird und sammelten bereits über 1000 Unterschriften. Darüber berichtet das KWer Monatsmagazin „KW Express“ in seiner neuen Ausgabe.
Bullenberg versus Ringstraße. Was spricht für den einen, was gegen den anderen Standort? Die Bürgerinitiativeinitiative Pro Senzig will erreichen, dass die Schule so wie einst vorgesehen am Bullenberg gebaut wird. Sie listet 25 Gründe auf, die gegen einen Schulneubau in der Ringstraße sprechen würden. Von der Verkehrssicherheit über die Wirtschaftlichkeit bis zu Baurisiken. Die Ringstraße kommt für die Initiative vor allem auch aus einem Grund nicht in Frage: „Die einzige Freizeitmöglichkeit, die es für Kinder und Jugendliche im Ort gibt, würde verschwinden.“ Die Argumente der Stadtverwaltung für den Standort Ringstraße nennt die Initiative im „KW Express“ als nicht haltbar. Sie glaubt, dass die Stadtverordneten anhand falscher Informationen für diesen Standort gestimmt hätten.
Auch der Förderverein Netzwerk Senzig e.V. argumentiert in diese Richtung: Es gehe bei der Entscheidung nicht nur um einen Standort für den Schulunterricht, sondern maßgeblich um die Entwicklung des gesamten Ortsteils. Es gebe mit dem Bau am Bullenberg jetzt die Chance, einen Ortskern herauszubilden und die wesentlichen Einrichtungen wie Kita, Schule, medizinische und andere Versorgung, Kirche, Sparkasse und Gastronomie zentral und fußläufig erreichbar zusammenzuführen.
Der Förderverein sagt, der Lösungsvorschlag der Stadtverwaltung sei nicht zukunftsorientiert! Das Projekt Bullenberg habe gezeigt, dass es eine Chance gibt, klare Akzente in der Ortsgestaltung zu setzen. Senzig soll nicht nur eine Schlafstadt sein, sondern ein Ort mit vielfältigem kulturellem und gesellschaftlichem Leben. Als kulturelles Zentrum des Ortes sollte der Schulneubau diesem komplexen Anspruch gerecht werden – zumal er für absehbare Zeit wahrscheinlich die eine, einmalige große öffentliche Investition in Senzig sein wird. Mit dem Schulcampus, dem Rodelberg und der neuen Feuerwehr sowie erweitert mit dem Einkaufszentrum würde ein Ortszentrum entstehen. Andernfalls, so der Förderverein, bestünde die Zergliederung des Ortes weiter.
Die Stadtverordneten stellten inzwischen ihre Standortentscheidung für den Neubau in der Ringstraße wieder in Frage. Mitte Oktober wurde auf Antrag der Fraktion SPD/WfKW ein Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes für die Ringstraße in die Ausschüsse verwiesen. Er soll nun Anfang Dezember wieder auf die Tagesordnung der SVV kommen. Der Fraktionschef von SPD/WfKW, Ludwig Scheetz, sagte in der SVV: „Ein Beschluss sollte unter Akzeptanz der Bürger erfolgen.“
Der Bürgerinitiative Pro Senzig hat zudem dem Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung KW Georg Hanke(SPD) 1080 Unterschriften für den Standort Bullenberg übergeben. RED