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Empfang des AWO Kreisverbandes Dahme-Spreewald e.V.
Zum siebten Mal lud der AWO Kreisverband Dahme-Spreewald e.V. am 21. Mai zum Ehrenamtsempfang nach Wildau ein. In gemütlicher Atmosphäre, bei Speis und Trank und anregenden Gesprächen wurde auf diese Weise ehrenamtlich tätigen Bürgern gedankt.
Die stellvertretende Vorsitzende des Verbandes Tina Fischer erinnerte bei der Begrüßung der Gäste daran, dass dieses Jahr ein besonderes Jahr ist: 30 Jahre Wiedervereinigung, 200 Jahre Theodor Fontane und 30 Jahre AWO.
Schön und bunt sei das Leben im Landkreis Dahme-Spreewald. Zusammenarbeit, Miteinander und Toleranz sind Werte der AWO, die sich hier widerspiegeln. Daran haben besonders die ehrenamtlich tätigen Bürger einen großen Anteil. „Das macht unser Leben so schön, bunt und vielfältig“, so Tina Fischer. Auch in diesem Jahr konnte sie einen besonderen Ehrengast begrüßen: Bundesfamilienministerin Franziska Giffey.
Und diese wandte sich mit viel Temperament an die Gäste des Nachmittags. Sie sei sehr gerne bei Veranstaltungen dabei, bei denen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, gedankt wird.
Es folgten einige Bemerkungen zu aktuellen Themen. Trotz 100 Jahre Frauenwahlrecht gäbe es nach wie vor eine Lohn- und Rentenlücke und wenige Frauen in Führungspositionen. Also Dinge, bei denen die Gleichberechtigung noch nicht angekommen sei. „Wir sollten uns daran erinnern, dass es nicht selbstverständlich ist, in einer Demokratie zu leben, ein Wahlrecht zu haben und seine Meinung frei äußern zu können.“
Und mit dem Blick auf die Stadt Wildau: „Wenn man hier so durchfährt, muss ich sagen, es sieht toll aus bei Euch. Viele Manschen haben dafür gearbeitet. Menschen, die ein Leben vor dem Mauerfall hatten und danach. Das gemeistert zu haben, darauf kann man stolz sein, besonders auch die Ostdeutschen. Seid selbstbewusst, macht mit und verteidigt das, was geschafft worden ist. Deshalb ist es wichtig, dass wir denen, die schon ganz viel machen und sich ehrenamtlich engagieren, einfach Danke sagen. Das betrifft viele ältere Menschen, aber auch junge, die sich für mehr interessieren als für sich selbst.“
Die Ministerin freute sich besonders, den Schönefelder Bürgermeister Dr. Udo Haase auf dieser Veranstaltung zu sehen. Mit einem Blick zurück: „Wir haben ja die Haase-Igel-Giffey-Connection gehabt. (Anmerkung: Bürgermeister von Schönefeld, Treptow-Köpenick und Neukölln). Und wir haben uns dafür eingesetzt und tun das auch heute noch, dass der Hauptstadtflughafen auch eine Hauptstadtanbindung mit der Verlängerung der U7 bekommt.“ Und mit einem Augenzwinkern auf den Flughafen verwies sie auf einen Vorschlag ihres Ministerkollegen Hubertus Heil: Wenn wir mal alle auf ein Foto sollen, dann sagt man „Flughafeneröffnung“ und schon lachen alle.
Weiter äußerte sie sich zu sozialen Themen. Es gehe auch darum, für die Menschen etwas zu tun, die es alleine nicht schaffen, die Schwierigkeiten bei der Kinderbetreuung oder bei der Finanzierung ihres Lebens haben. Man habe zwei gute Gesetze gemacht. Das erste ist das „Gute- Kita-Gesetz“. Das zweite, „Das Starke Familiengesetz“, sollte ursprünglich heißen: „Gesetz zur zielgenauen Stärkung von Familien und ihren Kindern durch die Neugestaltung des Kinderzuschlags und die Verbesserung der Leistungen für Bildung und Teilhabe“.
„Wir machen was für Geringverdienerfamilien, für die, die arbeiten gehen und für die es am Ende des Monats, weil sie Kinder haben, nicht reicht“, sagte die Ministerin. Diese bekommen zusätzlich zum Kinder- und Wohngeld einen neuen Kinderzuschlag und Unterstützung bei der Bildung und Lernförderung.
Das Land Brandenburg erhält vom Bund 169 Millionen Euro für die Verbesserung der Qualität der Kinderbetreuung. „Die frühkindliche Bildung ist eine Zukunftsaufgabe für das ganze Land. Hier ist jeder einzelne Euro gut investiertes Geld.“
Auch für ihren Leitspruch der Gleichstellungspolitik erhielt sie Beifall, denn dieser lautet: „Frauen können alles“. Denn: In den Chefetagen deutscher Unternehmen sitzen nur sechs Prozent Frauen, davon nur zwei Prozent Ostdeutsche.
Die Ministerin beendete ihre schwungvolle Rede mit einem Spruch, den sie aus einer Jugendeinrichtung mitgenommen hat und der wohl für die Gäste des Nachmittages zum Lebensmotto gehört: „Machen ist wie Wollen – nur krasser.“ MT