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Donnerstag, November 30, 2023
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Das Fahrrad als Studienobjekt

Verkehrsplanung vor Ort: Schülerinnen und Schüler konzipierten die Bahnhofsstraße in Eichwalde neu

Schülerinnen und Schüler des Humboldt-Gymnasiums Eichwalde waren kurz vor dem Schuljahresabschluss als VerkehrsplanerInnen gefordert. Im Rahmen einer Projektwoche zum Thema Fahrrad an der Technischen Hochschule Wildau bauten sie unter anderem Modelle für eine radfreundliche Bahnhofstraße in Eichwalde.

Darüber hinaus lernten sie verschiedene Einsatzgebiete und Berufsgruppen rund um die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Radverkehr kennen. Sie machten sich sowohl Gedanken über die für das Radfahren notwendige Infrastruktur als auch über das eigene Fahrrad. Highlight war der Besuch des deutschlandweit ersten Zentrums für Mikromobilität, das auf dem Campus der TH Wildau in der „LOK21“ beheimatet ist. Hier konnten die SchülerInnen vielfältige Fahrradtypen kennenlernen und ausprobieren. Vom Lastenrad über das E-Bike bis hin zum „normalen Citybike“ war alles dabei. Weitere Bestandteile der Projektwoche waren ein BMX-Kurs, ein Stadtspaziergang durch Eichwalde, Gespräche über mögliche Gründe für und gegen das Radfahren sowie ein Reparaturworkshop für die eigenen Fahrräder.

Im Forschungslabor gestalteten sie den Straßenquerschnitt der Bahnhofsstraße der Gemeinde Eichwalde ganz nach ihren Vorstellungen. Aus diesen „theoretischen“ Modellen am Computer wurden wenig später ganz „reale“ 3D-Modelle, die anschließend auch Jörg Jenoch, dem Bürgermeister von Eichwalde, präsentiert wurden. „Vielen Menschen ist die Verkehrsplanung als mögliches Arbeitsfeld und deren Vielfältigkeit gar nicht bewusst“, sagt Projekt-Mitarbeiterin Denise Kramer, die die Gymnasiasten aus Eichwalde betreute. „Mit praktischen Einblicken in unser wissenschaftliches Betätigungsfeld wollen wir dem Thema allgemein mehr Präsenz geben und natürlich das Bewusstsein für klimaverträglichere Möglichkeiten der Fortbewegung schärfen. Mein Eindruck ist, dass auch bei der jungen Generation noch Potenzial nach oben ist.“ Überraschend sei für sie die Auffassung vieler Mädchen und Jungen gewesen, dass man am aktuellen Straßenbild und dem überproportionalen Fokus auf die Fortbewegung mit dem Auto nichts ändern könne. „Alternativen aufzeigen oder vorherrschende Denkmodelle durchbrechen sind Ziele, die wir ganz praktisch begleiten und umsetzen wollen“, betont sie. Wir wollen den Schülerinnen und Schülern vermitteln, dass sich Ökologie und Ökonomie nicht widersprechen, sondern stets zusammen gedacht werden müssen und dadurch ein Wandel tatsächlich möglich ist.“

RED / PI TH Wildau

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