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Das Neue muss in das Alte

MAWV wendet in Schulzendorf neues Sanierungsverfahren 
für Trinkwasserleitung an

Aufmerksame Beobachter konnten schon seit einigen Wochen zusehen, wie parallel zur Ernst-Thälmann-Straße in Schulzendorf aus blauen 12 Meter langen PE-HD Einzelrohren ein 750 Meter langer Rohrleitungsstrang zusammengeschweißt und oberirdisch ausgelegt wurde. Dort saniert der MAWV im 2. Bauabschnitt seine Trinkwasserleitung DN 600 in der Ernst-Thälmann-Straße mit einem innovativen Sanierungsverfahren, das DynTec genannt wird.

Es ist ein grabenloses Neuverlegungsverfahren. Es eignet sich zur Sanierung bruch- und einsturzgefährdeter Wasser- und Abwasserleitungen sowie zur Behebung von Innenkorrosion und Undichtigkeiten in diesen Leitungen. Mit diesem Verfahren können Streckenlängen von bis zu 1000 Metern verlegt werden. Am vergangenen Mittwoch war es dann soweit. Eine gewisse Spannung aller Beteiligten lag in der Luft, als der vorbereitete 750 Meter lange Rohrstrang mit einem Außendurchmesser von 63 Zentimetern in die alte Trinkwasserleitung, die einen Inndurchmesser von 61 Zentimetern aufweist, mittels einer Winde an einem Stück eingezogen wurde.

Um das größere Rohr in das kleinere Altrohr zu bekommen, wird der Rohrstrang durch einen kegelförmigenTrichter gezogen. Dadurch wird der Querschnitt reduziert und das neue PE-HD Rohr kann so in die alte Rohrleitung eingezogen werden. Damit Krafteinwirkungen auf das neue Rohr minimiert werden, wird der Rohrstrang vor dem Trichter in einer Wärmekammer mit Heißluft umströmt.

An der Zielbaugrube ist eine Winde mit 100 Tonnen Zugkraft positioniert, die den Rohrstrang während des ganzen Einzugs auf Spannung hält. Dort wird dann auch die durch die Winde gehaltene Spannung gelöst und der Rohrstrang weitet sich selbstständig an die Rohrwand des Altrohres aus. Dabei wird der sogenannte „Memory-­Effekt“ des PE-Materials genutzt. Das neue Rohr legt sich dabei eng an die Rohrwandung an. „Der Vorteil ist – diese Sanierung entspricht der Verlegung einer statisch selbsttragenden, neuen Leitung“. sagt Falko Börnecke, der Technische Leiter des MAWV. „Wir haben hier einen geringen baulichen Aufwand und dadurch eine relativ kurze Bauzeit“. Die Sanierung, die von den Firmen Diringer & Scheidel Rohrsanierung GmbH & Co. KG Moritzburg und der RAKW GmbH & Co. KG Wildau gemeinsam gestemmt wird, verläuft ohne große Beeinträchtigung von Anwohnern, Straßenverkehr und Umwelt. Nach einer entsprechenden Druckprüfung erfolgt die Einbindung in das bestehende Trinkwassernetz des MAWV.

RED / M. Schniegler-
Dagge, MAWV

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