Seit 30 Jahren engagiert sich Angelika Kießling als Streitschlichterin in KW
Lärm, Ärger bei der Grenzbebauung des Grundstücks oder eine vermeintlich nachlässige Gartengestaltung – die Gründe für einen Konflikt unter Nachbarn sind vielfältig. Das weiß kaum jemand in Königs Wusterhausen besser als Angelika Kießling.
Die gelernte Verfahrenstechnikerin stammt ursprünglich aus dem sächsischen Löbau und zog 1980 nach Königs Wusterhausen. Hier ist sie seit 30 Jahren ehrenamtliche Schiedsperson in der Schiedsstelle I Kernstadt/Diepensee. Zu diesem Jubiläum gratulierte ihr nun Bürgermeisterin Michaela Wiezorek. Sie bezeichnete das Engagement der heute 66jährigen als eine „Bereicherung für die Stadt“.
„Bei jedem Fall wünsche ich mir, dass es zu einer Einigung kommt und der soziale Friede erhalten bleibt“, antwortet Angelika Kießling auf die Frage, warum sie als Schiedsperson tätig ist. Als sie dieses Ehrenamt antrat, ahnte sie nicht, dass sie es so lange bekleiden würde. Kurz nach der Wende meldete sie sich auf eine Zeitungsanzeige, in der die Stadt Interessierte suchte. „Vieles war im Wandel und ich wollte das einfach versuchen.“ Nun ist Angelika Kießling dienstälteste Schiedsperson in der Rundfunkstadt. Der Großteil ihrer Fälle konnte geklärt werden, ohne ein Gericht damit zu befassen, berichtet Angelika Kießling.
Damit sie so erfolgreich sein können, absolvieren alle Schiedspersonen regelmäßig Weiterbildungen über den Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen e.V., dessen Bezirksvereinigung mit Sitz in Cottbus Angelika Kießling aktuell leitet. Falls ein Konflikt ungelöst bleibt, können die Streitparteien mit der Erfolglosigkeitsbescheinigung vor das Amtsgericht ziehen. Die Stadtverwaltung unterstützt die Schiedspersonen organisatorisch. Wer sich an seine Schiedsstelle wenden möchte, findet die Kontaktdaten auf der Internetseite der Stadt Königs Wusterhausen auf www.koenigs-wusterhausen.de im Bereich „Rathaus online“ / „Kommunalpolitik“.
RED / PI Stadt KW