20.2 C
Königs Wusterhausen
Montag, Oktober 2, 2023
Mitarbeiter gesucht
StartBauen & WohnenDenkmalpflege: Die größte Bürgerbewegung im Land

Denkmalpflege: Die größte Bürgerbewegung im Land

Brandenburg lobt Denkmalpflegepreis 2022 für gute Beispiele
der Erbepflege aus / 14000 Bau- und 11000 Bodendenkmale auf Landesliste

Der Brandenburgische Denkmalpflegepreises 2022 ist ausgeschrieben. Vorschläge für den Preis können bis zum 15. Mai 2022 unter dem Stichwort „Denkmalpflegepreis 2022“ beim Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Referat 33, Dortustraße 36, 14467 Potsdam, oder per E-Mail bei ilona.danneberg@mwfk.brandenburg.de eingereicht werden. Weitere Informationen zu den Bewerbungsmodalitäten finden sich unter https://mwfk.brandenburg.de/mwfk/de/start/kultur/kulturelles-erbe.

„Ob Bauernhaus oder Brauerei, ob Dorfkirche oder Dampfmaschine, ob Geburtshaus oder Grabstätte – Brandenburger Denkmale sind so vielfältig wie unser Land“, sagt Kulturministerin Manja Schüle. Der Denkmalschutz mobilisiere so viele Menschen wie keine andere Bürgerbewegung im Land. Das Kulturministerium vergibt den Brandenburgischen Denkmalpflegepreis in Höhe von insgesamt bis zu 18000 Euro an Bürgerinnen und Bürger, bürgerschaftliche Initiativen, Vereine oder juristische Personen des privaten Rechts für vorbildliche Leistungen zur Rettung und Erhaltung von Bau- und Gartendenkmalen, technischen Denkmalen sowie archäologischen Denkmalen und richtungsweisende Beispiele denkmalverträglicher Umnutzungen von Denkmalen. Die Auszeichnung erfolgt im Rahmen einer Festveranstaltung am 8. September 2022. Das Kulturministerium setzt daneben seine Denkmalhilfe zur Sicherung und Sanierung von bedrohten Gebäuden auch in diesem Jahr mit 1,87 Millionen Euro fort.

Laut Denkmalschutzbericht für das Jahr 2021 wurden im vergangenen Jahr insgesamt rund 39 Millionen Euro aus Mitteln des Kulturministeriums sowie des Infrastrukturministeriums von Brandenburg in die Sicherung, Sanierung und Restaurierung des baulichen und technischen Erbes des Landes investiert. Das Geld aus den verschiedensten Töpfen der beiden Ministerien ging unter anderem an Stiftungen für den Erhalt ihrer Bausubstanz und Gartenanlagen wie zum Beispiel an die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, an die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, an die Stiftung Stift Neuzelle oder in die Modernisierung des Künstlerhauses in Wiepersdorf. Kirchen, Religionsgemeinschaften und Kommunen wurden im vergangenen Jahr bei der Sanierung von sakralen Gebäuden und jüdischen Friedhöfen gefördert – so unter anderem in die Erhaltung und Sanierung des Brandenburger Doms.

Bei Sanierungs- und Sicherheitsmaßnahmen auf denkmalgeschützten jüdischen Friedhöfen wurde zum Beispiel auch der Friedhof in Märkisch Buchholz im Amt Schenkenländchen bedacht. Im Rahmen der Denkmalförderprogramme wurde der Erhalt national wertvoller Kulturdenkmale kofinanziert – so zum Beispiel für Sanierungen an der Wunderblutkirche in Bad Wilsnack, an der Kirche St. Nikolai in Jüterbog, am Südwestkirchhof in Stahnsdorf, am Schloss Branitz, an der Patentpapierfabrik Hohenofen, am Kulturhaus in Rüdersdorf oder am ­Joachimsthalschen Gymnasium in Templin.Im Rahmen der Denkmalhilfe zur Sicherung von bedrohten Denkmalen konnten 50 dringende Projekte gefördert werden, darunter auch die Sanierungsmaßnahmen am Kornspeicher in Hobrechtsfelde.

Landesweit sind rund 14.000 Baudenkmale in der Denkmalliste des Landes verzeichnet. Von mehr als 40.000 archäologischen Fundplätzen sind etwa 11.000 als flächenmäßig abgegrenzte Bodendenkmale eingetragen. Die ältesten Bodendenkmale sind Feuersteinwerkzeuge aus der Zeit des Neandertalers vor rund 130.000 Jahren, gefunden im Braunkohletagebau bei Jänschwalde (Spree-Neiße). Das jüngste Bodendenkmal ist ein Fluchttunnel unter den DDR-Grenzanlagen von 1961 in Glienicke-Nordbahn (Oberhavel). Die ältesten Baudenkmale reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, so etwa die Klöster in Lehnin (Potsdam-Mittelmark), Zinna (Teltow-Fläming) und Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) oder der um 1200 entstandene Burgturm in Stolpe (Uckermark). Eines der jüngsten Baudenkmale ist die Förderbrücke F60 in Lichterfeld (Elbe-Elster) aus dem Jahr 1988.

RED / PI Landesregierung

RELATED ARTICLES

Meist gelesen

Kommentare