9.5 C
Königs Wusterhausen
Freitag, Dezember 8, 2023
Stellenangebote der KOCH AG Zeesen
StartKaWe-Kurier - AktuellesDer BER als Jobmotor für die Region

Der BER als Jobmotor für die Region

Diskussion zur Fachkräftesicherung durch überregionales Engagement

Zu einem Themenabend zur Entwicklung rund um den BER hatten jüngst die Interessengemeinschaft Umfeld BER e.V., der Schönefelder Gewerbeverein SGwV e.V. sowie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dahme-Spreewald ­eingeladen.

Zu Beginn erläuterte der Umlandbeauftragte der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (FBB), Christian Franzke, einige Aspekte zur aktuellen Entwicklung des Flughafens. Die Entwicklung der Passagierzahlen sei in den letzten Jahren immer aufsteigend gewesen – bis zur Corona-Pandemie. Von dieser dann folgenden Krise habe sich die Luftfahrt bis heute nicht erholt. Zurzeit gebe es aber wieder einen Aufwärtstrend, so dass bis Ende des Jahres etwa 18 Millionen Passagiere über den BER reisen werden. Zum Vergleich – 2019 waren es noch 36 Millionen Fluggäste.

Der BER sei dennoch längst auch ein wesentlicher Jobmotor für die Region. Gegenwärtig verdienen mehr als 21.000 Menschen mit einer Arbeit am Flughafen und im direkten Umfeld ihren Lebensunterhalt, davon mehr als 2000 direkt bei der FBB. Und der BER sei auch ein wesentlicher Grund für die Ansiedlung großer Unternehmen, wie das Beispiel TESLA zeige. Zudem sei auch eine neue Entwicklungsachse im Berliner Süden mit dem Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Adlershof, dem Flughafen und dem Wissenschaftsstandort Wildau entstanden, erläuterte Christian Franzke.

Ein wesentlicher Schwerpunkt für die weitere Entwicklung in der Region ist die Frage, wo eigentlich die vielen Beschäftigten für den BER und die Unternehmen im Umfeld zukünftig herkommen werden. Dazu äußerte sich der Leiter der Agentur für Arbeit Königs Wusterhausen Boris ­Müller. Für den Landkreis Dahme Spreewald konstatierte er die erfreuliche Situation, dass es dort die geringste Arbeitslosigkeit in Ostdeutschland, faktisch eine Vollbeschäftigung, gebe. Auf der anderen Seite stehe die Entwicklung der unbesetzten Arbeitsstellen. Die gemeldete Zahl liegt derzeit bei 2700, die tatsächliche, so Boris Müller, weit darüber. „Es sind kaum noch Menschen im Agenturbereich, die länger arbeitslos sind. Damit verringern sich die Chancen, Stellen zu besetzen“, beschreibt Boris Müller die Situation. Im Landkreis habe sich die Anzahl der Beschäftigten in den letzten Jahren kontinuierlich erhöht.

Jedoch arbeiten mehr als die Hälfte der im Landkreis lebenden Arbeitskräfte außerhalb des Landkreises, vor allem wegen der dort gezahlten höheren Löhne und der besseren Rahmenbedingungen. Das betrifft rund 30.0000 Menschen. Dies sei ein klares Zeichen an die hießigen Unternehmen. Es gehe darum, die eigene Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen, betont der Agenturleiter.

Der hohen Beschäftigung in LDS steht Berlin mit der höchsten Arbeitslosigkeit in ­Deutschland gegenüber. Deshalb arbeiten die Arbeitsagenturen verschiedener Landkreise und aus dem südlichen Berlin enger zusammen, erläuterte Bianca Strohscheer vom Jobcenter Dahme-Spreewald. Es gebe ein Projektteam mit MitarbeiterInnen aus dem Berliner Süden und dem LDS, das die Gewerbeansiedlungen im Umkreis von 15 Kilometern um den BER betrachtet. Es laufen Befragungen in den Unternehmen, um im Ergebnis gemeinsam Arbeitssuchende aus Berlin nach LDS zu lotsen. So wurde beispielsweise mit dem Arbeitgeber BER darüber diskutiert, wie man den Flughafen als Arbeitgeber attraktiver machen kann – zum Beispiel bezüglich der Kita-Betreuung oder der regionalen Anbindung durch den ÖPNV. Viele Unternehmen sollten auch besser über die Fördermöglichkeiten und deren Nutzung informiert werden, so Bianca Strohscheer. Insgesamt sei das Ziel, die „noch vorhandene Mauer in den Köpfen“ der ArbeitnehmerInnen im Berliner Süden zu durchbrechen und so mehr von ihnen in die LDS-Region zu bringen. MT

RELATED ARTICLES

Meist gelesen

Kommentare