
Nach zwei Jahren Corona-bedingter Einschränkungen
findet wieder das Bergfunk Open Air statt
Tanzen zwischen Senderhäusern, ausgezeichnete Musik und jede Menge Handgemachtes: Am kommenden Wochenende wird das beim Bergfunk Open Air in Königs Wusterhausen wieder Realität. Das Bergfunk Open Air ist eine Herzensangelegenheit und so viel mehr. Nach der coronabedingten Absage 2020 und einer abgeschwächten Version im vergangenen Jahr findet das Open Air nun endlich wieder unter fast vorpandemischen Bedingungen statt. Ihrem Konzept bleibt die Bergfunkbande treu: Freitag gibt es viele einfühlsame Stimmen begabter Singer und Songwriter. Woraufhin der Samstag mit viel Pauken und Trompeten, Bässen sowie tanzbaren Sommermelodien folgt. Tickets sind übrigens noch erhältlich.
Was aus der fixen Idee, die Kulturlandschaft Königs Wusterhausens zu erweitern, geworden ist, hätten die Bergfunkmacher sich bei der Gründung selbst nicht träumen lassen. Das Bergfunk Open Air feiert in diesem Jahr 15. Geburtstag und hat sich als ehrenamtlich organisierte Veranstaltung mittlerweile zu einem etablierten Festival in der Region Berlin-Brandenburg entwickelt.
„Als wir die Idee hatten, ein eigenes Open Air auf die Beine zu stellen, hatten wir weder einen Plan noch die Ahnung, an was man alles denken muss. Nach 15 Jahren können wir mit gutem Gewissen sagen, dass wir einiges gelernt und uns an vielen Stellen Hilfe geholt haben, um unserem Publikum ein tolles Open Air Wochenende zu bieten“, sagt Alban Gallus, Vorstandsvorsitzender des Stubenrausch – Kultur, Musik, Leben e. V., dem veranstaltenden Verein hinter dem Bergfunk Open Air. „Was wir allerdings komplett unterschätzt haben ist, wie viele Emotionen man durchmacht, wenn äußere Umstände die Umsetzung verbieten. Die letzten zwei Jahre waren schon komisch, deshalb freuen wir uns umso mehr auf unseren 15. Geburtstag in diesem Jahr.”
„Man merkt, dass sich etwas verändert hat – vor allem bei den Ticketverkäufen. Die Menschen sind es leid, auf Kosten sitzen zu bleiben, wenn sie doch erkranken. Das macht die Planung schwieriger“, ergänzt Thea Spinola, Vorstandsvorsitzende des Stubenrausch – Kultur, Musik, Leben e.V. „Trotzdem sind wir zuversichtlich und bereiten alles genauso liebevoll und mit dem Auge für’s Detail vor, wie es unsere Besucher und Besucherinnen von uns gewohnt sind.“
Im Grunde genommen ist alles wie gehabt. Am Bergfunk-Freitag dürfen sich Besucher auf sanfte Klänge, Elektropopbeats und einen Hauch Melancholie freuen. Es spielen: Monkey & Goat, Pano, Anaïs, Stanovsky, Wilhelmine, Betterov, Hundreds und der Berliner Kneipenchor. Besonders hervorzuheben ist der Headliner Hundreds: Als Herzstück des Trios tritt die Sängerin Eva Milner in Erscheinung. Ihre glasklare Stimme tanzt über teils verspielten, teils flächigen Elektropopbeats, die durch verschiedene Tasteninstrumente und Schlagzeugklänge untermalt werden. Die Hamburger Band reist mit gleich zwei frischen Alben und den Goldstücken der letzten zehn Jahre an und bringt dementsprechend genug Potenzial mit, um in die Tiefen des Elektropops abzutauchen. Mit leichter Popmusik und schweren Themen im Gepäck kommt die Berlinerin Wilhelmine auf den Berg. Sie begeistert mit feministischen Inhalten und einer sanften Stimme. Für das Bergfunk Open Air tauscht sie doch nochmal die Großstadt gegen das Kleinstadtleben ein. Als besonderes Schmankerl gilt zudem der Berliner Kneipenchor. Der ist nicht nur der letzte Act am Freitagabend, sondern wird sowohl Freitag als auch Samstag immer wieder vor, zwischen und nach den anderen Acts für a cappella Showeinlagen überall auf dem Gelände sorgen.
Alles wie gehabt? Nicht ganz, denn Ausnahmen bestätigen die Regel. In den letzten acht Jahren haben Inge & Heinz als ewiger Headliner der Herzen den Bergfunk-Samstag eröffnet, in diesem Jahr mussten sie leider absagen. Der Bergfunk-Samstag steht mit Rock, Pop und Hip-Hop konzeptionell im Kontrast zum Freitag. In diesem Jahr spielen: Kassettenricardo, MOLA, Banda Communale, Nina Chuba, Cari Cari, Blackout Problems sowie Maeckes und die Katastrophen. Die Schauspielerin und Sängerin Nina Chuba gehört zwar zu den jüngsten, aber auch gegenwärtig erfolgreichsten Acts auf der Bühne, die das Publikum mit ernsten Titeln wie beispielsweise „Neben dir“, aber auch dem Sommerhit „Feminello“ ordentlich begeistern wird. Maeckes und die Katastrophen gelten als Wiederholungstäter und sind zum zweiten Mal beim Bergfunk Open Air. Denn als einer der besten deutschsprachigen Live-Acts dieser Zeit soll er den Funkerberg in diesem Jahr erneut zum Beben bringen.
Wer das Festival besuchen möchte, kann die Tagespässe für einen Tag für 28 Euro erwerben. Das Kombiticket für Freitag und Samstag kostet 38 Euro. Regional-Rabatt gibt es zudem im Musikladen in der Bahnhofstraße von Königs Wusterhausen, wo die Tickets vergünstigt zu erhalten sind. Auch die Kids kommen auf ihre Kosten, denn das Zwergfunk lädt zu Workshops und Spielen ein. Der Eintritt für Kinder bis 12 Jahre ist kostenfrei.
Der Berg wird also wieder beben! Und das nach zwei Jahren coronabedingter Einschränkungen.
RED; PI Stubenrausch e.V.