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Der E-Zug kommt nach Königs Wusterhausen

Ab 2024 verkehren im Netz Ostbrandenburg 31 batterieelektrische Züge

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg bekommt ab Dezember 2024 erste batterieelektrische und damit emissionsfreie Regionalzüge. Hierfür hat die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), die in diesem Jahr den erneuten Zuschlag für das Netz Ostbrandenburg erhalten hatte, 31 zweiteilige Batteriezüge vom Typ Mireo Plus B bei Siemens Mobility bestellt. Die Züge kommen unter anderem auch auf der RB36 von Frankfurt (Oder) über Beeskow nach Königs Wusterhausen zum Einsatz.

In der europaweiten Ausschreibung zur Vergabe des Netzes Ostbrandenburg hatten die Länder Berlin und Brandenburg einen deutlichen Fokus auf alternative Antriebe und die Reduzierung von Umweltbelastungen gelegt. Bisher verkehren auf den Linien des Netzes Ostbrandenburg Züge mit Dieselantrieb. Durch den Einsatz der batterieelektrisch fahrenden Fahrzeuge vom Typ Mireo Plus B werden in Zukunft jährlich rund 4,4 Millionen Liter Diesel weniger im Netz Ostbrandenburg verbraucht. Die neuen Züge werden lokale CO2-Emissionen vollständig und je nach Strommix auch überregional um rund 11500 Tonnen pro Jahr reduzieren und gleichzeitig auch einen signifikanten Rückgang an Feinstaubemissionen erreichen.

Der Batteriehybrid-Triebwagen bezieht seine Energie aus der Oberleitung. Auf nicht elektrifizierten Streckenabschnitten sorgen zuvor auf den elektrifizierten Abschnitten aufgeladene Lithium-Ionen-Batterien für die Energieversorgung. Zusätzlich wird rückgewonnene Bremsenergie für den Antrieb genutzt. Der zweiteilige Triebwagen hat batterieelektrisch eine Reichweite von mehr als 90 Kilometern. Die neuen Triebwagen sind auf jeder Seite mit drei Türen ausgestattet, die Fahrgästen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen einen problemlosen Ein- und Ausstieg auch bei niedrigeren Bahnsteigen ermöglichen. Sowohl die drei Türen je Fahrzeugseite als auch eine neuartige Wegeleitung im Fahrzeug sorgen für einen zügigen, unkomplizierten und vor allem barrierefreien Fahrgastwechsel.

Durch den Einsatz der neuen Züge stehen den Fahrgästen auf den betreffenden Linien künftig mindestens 128 Sitzplätze sowie zwölf Stellplätze für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen zur Verfügung. Zwei oder mehr Triebwagen können auch in sogenannten Doppel- und Mehrfachtraktionen hintereinander gekuppelt werden, um zusätzliche Plätze bereitzustellen. Die Fahrgäste können zudem künftig kostenloses WLAN, ein dynamisches Fahrgastinformationssystem sowie einen gesondert gekennzeichneten Familienbereich nutzen. Rund 60 Steckdosen sind gleichmäßig über den Zug verteilt, auch USB-Ladebuchsen und eine Funktion zum induktiven Laden sind vorhanden. „Die Nutzung umweltfreundlicher Antriebe im ÖPNV ist ein Meilenstein der technischen Verkehrswende auf der Schiene“, sagt Guido Beermann, Verkehrsminister des Landes Brandenburg. „Als erster batterieelektrischer Triebzug im VBB-Verbundgebiet bietet der Mireo Plus B mit Blick auf Klimafreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit einen echten Mehrwert.“ Und die Umweltsenatorin von Berlin Regine Günther ergänzt: „Mit mehr Platz, besserer Ausstattung und höherer Taktdichte wird die Regionalbahn für den täglichen Arbeitsweg immer attraktiver und eine echte Alternative zum privaten Auto.“

Siemens Mobility hat bereits über 240 Züge des Mireo Plus B verkauft. Das Modell, das gerade für die teilelektrifizierten Regionalbahnstrecken des Netzes Ostbrandenburg besonders geeignet ist, setzt neue Maßstäbe in Sachen Umweltgerechtigkeit. Bereits in der Konstruktionsphase werden unter anderem durch Werkstoffauswahl, Fahrzeugaufbau und Gewichtreduktion wichtige Eckpunkte für ein umweltgerechtes Fahrzeug gesetzt. Zudem werden die Anzahl der Komponenten, Materialien und Verschleißteile sowie Produktverpackungen minimiert und auf unlösbare Verbindungen verzichtet, damit eine maximale Recycling-Fähigkeit erreicht wird. Der Auftrag wird auch einen Service- und Ersatzteilliefervertrag über zwölf Jahre bis 2036 beinhalten.

RED / PI Landesregierung

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