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Die Afrikanische Schweinepest rückt näher

Bei Schulungen von Veterinär- und Jagdbehörde des Kreises
wappnen sich Jäger für den Umgang mit der Tierseuche

Ein möglicher Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Landkreis Dahme-Spreewald ist in naher Zukunft wahrscheinlich. Die nachhaltige Bekämpfung dieser dann grassierenden Tierseuche wird sich nur gemeinsam mit der Jägerschaft realisieren lassen. Das waren die Kernbotschaften des Amtes für Veterinärwesen, Verbraucherschutz und Landwirtschaft und der unteren Jagdbehörde des Kreisordnungsamtes auf zwei gemeinsamen Schulungs- und Informationsveranstaltungen zur ASP.

Rund 80 Jäger nutzten vor kurzem die Gelegenheit, sich im Lübbener Kreistagssaal ausführlich zu informieren. Auch die Mitarbeiter der kommunalen Ordnungsbehörden aus den Städten und Gemeinden des Kreises hatten zuvor schon das Angebot angenommen. Um die Kommunen und die Jagdberechtigten für den Tierseuchenfall zu rüsten, standen verschiedene Fachvorträge und praktische Tipps auf dem Veranstaltungsprogramm. Amtstierärztin Dr. Jana Guth informierte zur aktuellen Situation, zum Vorbereitungsstand im Landkreis und zu den erforderlichen Maßnahmen. Die Lage sei überaus ernst, da die Afrikanische Schweinepest mit dem jüngsten Fund eines positiv getesteten Wildschwein-Kadavers in Polen nordöstlich von Bad Muskau (Landkreis Görlitz) und der nun angepassten Hochrisikozone kaum mehr 30 Kilometer vom Dahme-Spreewald-Kreis entfernt sei. „Das gegenwärtige Einschleppungsrisiko der ASP ist außerordentlich hoch und wir sind sowohl bei der Früherkennung als auch bei einer drohenden Tierseuchenbekämpfung auf die aktive Mithilfe der ortskundigen Jäger angewiesen“, sagt sie.

Das Veterinäramt, das Ordnungsamt und die untere Jagdbehörde bereiten sich seit Monaten intensiv auf einen herannahenden Ausbruch der Tierseuche vor. Neben etlichen Schulungen, Übungsszenarien und rekordverdächtigen Wildbeprobungszahlen auch infolge diverser Prämienanreize sind vielfältige Anschaffungen auf Kreisebene getätigt worden. Dazu zählen unter anderem Kühlsammelstellen, Bergungsgerätschaften und kilometerlange Schutzzaunsysteme. „Der Schutz von Hausschweinhaltungen sowie des gesunden Schwarzwilds hat oberste Priorität“, sagt Veterinärmedizinerin Guth. Im Landkreis halten derzeit etwa 250 Tierbesitzer insgesamt rund 20000 Hausschweine.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine für Haus-und Wildschweine gefährliche anzeigepflichtige Tierseuche. Die Früherkennung ist entscheidend für die Abgrenzung des Seuchengebietes und die anzuordnenden Maßnahmen. Alle verendet aufgefundenen Wildschweine, egal ob als Fallwild oder als Unfallwild, sind daher unverzüglich zu beproben. Der ASP-Erreger ist äußerst widerstandsfähig und kann in infizierten Tierkadavern noch viele Monate nachgewiesen werden. Um die Ansteckung von gesunden Tieren zu verhindern und somit das Risiko für die Haus-und Wildschweinbestände zu minimieren, werden die Tierkadaver oder die Reste davon anschließend unschädlich beseitigt und der Fundort desinfiziert. ASP ist keine zwischen Tier und Mensch übertragbare Infektionskrankheit und daher für den Menschen ungefährlich.

RED/ PI LDS

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