
Bei DESY Zeuthen sind Forscher aus 30 Nationen
den Rätseln des Universums auf der Spur
Das wissenschaftliche und technische Know How des Forschungszentrums DESY in Zeuthen stand im Mittelpunkt eines Besuchs von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, bei dem sich der Landeschef in der vergangenen Woche vor Ort über die Entwicklungen auf dem Campus direkt an der Dahme informierte.
Der Zeuthener DESY-Standortleiter Christian Stegmann, zugleich Forschungsdirektor für Astroteilchenphysik, führte Dietmar Woidke über das Gelände, das auf die gesamte Region eine große Ausstrahlung hat. DESY in Zeuthen hat derzeit 280 Mitarbeiter*innen. Damit gehört das renommierte Forscherdomizil zu den größten Arbeitgebern vor Ort. Gut die Hälfte der Arbeitsplätze ist im wissenschaftlichen Bereich angesiedelt. Die andere Hälfte setzt sich zusammen aus Angestellten in der Konstruktion und Elektronikentwicklung sowie im Rechenzentrum und in der Verwaltung. Am DESY-Standort in Zeuthen arbeiten Menschen aus über 30 Nationen.
Zudem ist das Zentrum Ausbildungsstätte für diverse Berufe. Das Institut betreibt bereits seit 15 Jahren ein eigenes Schülerlabor. Inzwischen sind auch erste Überlegungen zur Errichtung eines Forscherkindergartens zusammen mit der Gemeinde Zeuthen im Gespräch. Außerdem bietet DESY in Zeuthen Weiterbildungen für Lehrkräfte an. In den vergangenen zwei Jahren haben alleine über 550 Lehrerinnen und Lehrer aus Brandenburg an einer Fortbildung teilgenommen. „Ich freue mich, dass sich das Forschungszentrum mit seinem Schülerlabor und dem geplanten Forscherkindergarten zusammen mit der Gemeinde aktiv für heimischen, wissenschaftlichen Nachwuchs einsetzt“, sagte Landeschef Dietmar Woidke während des Rundgangs. „Und ich begrüße sehr, dass DESY, gemeinsam mit anderen Wissenschaftsorganisationen in Brandenburg, mit der Aktion ‚Wissen schafft …‘ aktiv an gesellschaftlichen Diskussionen teilnimmt und damit zeigt, welchen großen Wert die Wissenschaft für unsere Gesellschaft hat.“
In Gesprächen mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt unterstrichen Dietmar Woidke und Christian Stegmann die Rolle der Wissenschaft für die Entwicklung des Landes Brandenburg. „In Brandenburg ist in den vergangenen Jahren eine Wissenschaftslandschaft entstanden, die großes internationales Ansehen genießt,“ so Stegmann. Die Teilchenbeschleuniger und die Nachweisinstrumente, die DESY an seinen Standorten in Hamburg und Zeuthen entwickelt und baut, sind einzigartige Werkzeuge für die Forschung: Sie erzeugen das stärkste Röntgenlicht der Welt, bringen Teilchen auf Rekordenergien und öffnen neue Fenster ins Universum. DESY hat im Jahr 2016 in einem internationalen Wettbewerb den Zuschlag für die Ansiedlung des Wissenschafts- und Datenzentrums des astronomischen Observatoriums CTA erhalten, an dem Wissenschaftler aus aller Welt beteiligt sind. „Damit wird sich der Campus zu einem Leuchtturm in der Astroteilchenphysik entwickeln“, sagte Stegmann. Die Entwicklung des Standortes wird auch durch Mittel des Landes Brandenburg gefördert. Der Ministerpräsident besuchte auch das neue Reinraumlabor für den Bau von Halbleiterdetektoren und die Beschleunigeranlage PITZ, an der in den kommenden Jahren der erste freie Elektronenlaser in Brandenburg aufgebaut wird. RED/ PI DESY