In letzter Zeit fällt mir öfter mal Claus ein. Claus aus meiner Klasse.Claus wusste alles immer besser, wollte immer bestimmen und Recht haben. Wenn das nicht klappte, fing er an zu stänkern, zog andere in den Schmutz, machte sie schlecht. Wir nannten ihn deshalb „Stänker-Claus“. Genau wie „Stänker-Claus“ denke ich, wenn ich in den letzten Monaten aus dem Brandenburger Landtag lese oder höre. Egal, was die rot-rote Regierung unternimmt, die CDU-Opposition unter deren Landessekretär Dieter Dombrowski, keilt dagegen. Ob das Sinn macht oder nicht – Hauptsache, man ist im Gespräch. Denn wer sonst spricht noch über die CDU? Nicht mehr mit am Regierungsruder, abgewählt. Die Brandenburger wollten nicht mehr schwarzsehen, sondern nach vorn. Also muss jetzt die CDU stänkern. Sei es mit dem Regierungsbündnis als solches oder über die Zwangskollektivierung vor 50 Jahren – statt mitzuhelfen, Brandenburgs bestem Pferd, der Landwirtschaft, einen guten Lauf zu ermöglichen. Dabei ziemlich unbedarft, aber ebenfalls nach Aufmerksamkeit heischend, keilen die Brandenburger Grünen dabei heftig mit, sehen den Genossen Lenin immer noch die großen landwirtschaftlichen Betriebe im Lande führen. Die Bauern haben jedoch andere Sorgen, sagen, die Grünen haben einen Vogel, also einen Vorsitzenden namens Vogel. Der piept. Um Aufmerksamkeit. Also muss man was anderes finden. Etwas, das unter die Haut geht. Brandenburg denkt bekanntlich darüber nach, Alkoholsünder ohne richterlichen Segen zur Blutprobe zu zwingen. Ganz unbürokratisch. Aber ohne die CDU!Der innenpolitische Sprecher der CDU Sven Petke sieht den kleinen Piekser als Eingriff in die körperliche Unversehrtheit und in die Grundrechte an und lehnt das deshalb strikt ab. Währenddessen der besoffene Fahrer die körperliche Unversehrtheit eines Menschen vielleicht massiv geschädigt hat. Aber egal, Stänkern um des Stänkern willens. Die CDU scheint das zu ihrem Programm erkoren zu haben, statt etwas für die Brandenburger zu bewirken. Lieber andere schlecht machen. Und um sich wichtig zu machen. Auch wenn man nichts zu sagen hat. Und da fällt mir immer wieder Claus aus meiner Klasse ein. Der ist der Alte, obwohl nach der Wende auf die Nase gefallen, er hat seine Firma in den Sand gesetzt. Wie die CDU die letzten Wahlen. Aber sonst ist er wie die Partei. Stänkert. Mit allen und über jedes. Weiß alles besser. Aber wie sagen die Brandenburger da? Was juckt es eine märkische Eiche, wenn sich wer daran scheuert? So ist es. Und überhaupt.
Mark Brandenburger
Die Stänkerer
Die Stänkerer
In letzter Zeit fällt mir öfter mal Claus ein. Claus aus meiner Klasse.
Claus wusste alles immer besser, wollte immer bestimmen und Recht haben. Wenn das nicht klappte, fing er an zu stänkern, zog andere in den Schmutz, machte sie schlecht. Wir nannten ihn deshalb „Stänker-Claus“.
Genau wie „Stänker-Claus“ denke ich, wenn ich in den letzten Monaten aus dem Brandenburger Landtag lese oder höre. Egal, was die rot-rote Regierung unternimmt, die CDU-Opposition unter deren Landessekretär Dieter Dombrowski, keilt dagegen. Ob das Sinn macht oder nicht – Hauptsache, man ist im Gespräch. Denn wer sonst spricht noch über die CDU? Nicht mehr mit am Regierungsruder, abgewählt. Die Brandenburger wollten nicht mehr schwarzsehen, sondern nach vorn. Also muss jetzt die CDU stänkern. Sei es mit dem Regierungsbündnis als solches oder über die Zwangskollektivierung vor 50 Jahren – statt mitzuhelfen, Brandenburgs bestem Pferd, der Landwirtschaft, einen guten Lauf zu ermöglichen. Dabei ziemlich unbedarft, aber ebenfalls nach Aufmerksamkeit heischend, keilen die Brandenburger Grünen dabei heftig mit, sehen den Genossen Lenin immer noch die großen landwirtschaftlichen Betriebe im Lande führen. Die Bauern haben jedoch andere Sorgen, sagen, die Grünen haben einen Vogel, also einen Vorsitzenden namens Vogel. Der piept. Um Aufmerksamkeit.
Also muss man was anderes finden. Etwas, das unter die Haut geht. Brandenburg denkt bekanntlich darüber nach, Alkoholsünder ohne richterlichen Segen zur Blutprobe zu zwingen. Ganz unbürokratisch. Aber ohne die CDU!
Der innenpolitische Sprecher der CDU Sven Petke sieht den kleinen Piekser als Eingriff in die körperliche Unversehrtheit und in die Grundrechte an und lehnt das deshalb strikt ab. Währenddessen der besoffene Fahrer die körperliche Unversehrtheit eines Menschen vielleicht massiv geschädigt hat.
Aber egal, Stänkern um des Stänkern willens. Die CDU scheint das zu ihrem Programm erkoren zu haben, statt etwas für die Brandenburger zu bewirken. Lieber andere schlecht machen. Und um sich wichtig zu machen. Auch wenn man nichts zu sagen hat.
Und da fällt mir immer wieder Claus aus meiner Klasse ein. Der ist der Alte, obwohl nach der Wende auf die Nase gefallen, er hat seine Firma in den Sand gesetzt. Wie die CDU die letzten Wahlen. Aber sonst ist er wie die Partei. Stänkert. Mit allen und über jedes. Weiß alles besser. Aber wie sagen die Brandenburger da? Was juckt es eine märkische Eiche, wenn sich wer daran scheuert? So ist es. Und überhaupt.
Mark Brandenburger