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Die UN schaut auf den Spreewald

Gewässerrandstreifenprojekt wurde als hervorragendes Beispiel zur Wiederherstellung von Ökosystemen eingestuft

Das „Gewässerrandstreifenprojekt Spreewald“ ist als hervorragendes Beispiel in die Projektliste der UN-­Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen aufgenommen worden. Die Jahre 2021 bis 2030 wurden von den Vereinten Nationen zu dieser Dekade erklärt. In Deutschland wird sie im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMUV) und des Bundesamts für Naturschutz (BfN) umgesetzt. Die Maßnahmen zielen darauf, den öffentlichen Diskurs über die Bedeutung intakter Ökosysteme zu fördern, Agierende aus Praxis, Forschung, Politik und Gesellschaft in den Dialog zu bringen und neue Wiederherstellungs-Projekte anzuregen.

Beim Spreewald-Projekt, das bereits abgeschlossen ist und dessen Rechtsfolger nun der Landkreis Dahme-Spreewald ist, zielten die Schwerpunkte auf die Verringerung typischer Defizite an Fließgewässern in Niederungen ab. Es steht beispielhaft für Auenrenaturierungen an kleineren und mittleren Wasserläufen. Der Spreewald ist eine einzigartige, von Fließen, Wiesen und Niederungswäldern geprägte Kulturlandschaft. Um den ­außergewöhnlichen ­Naturraum mit seiner vielfältigen Flora und Fauna zu erhalten und zu entwickeln, wurde in den Jahren 2001 bis 2014 das „Gewässerrandstreifenprojekt Spreewald“ geplant und umgesetzt. Der Fokus lag auf der Aufwertung von Lebensräumen für Fische und andere Wasserbewohner.

Dafür wurden ehemalige Fließe und Gewässerstrecken für die heimische Tier- und Pflanzenwelt reaktiviert, Wanderhindernisse für aquatische Organismen beseitigt, die Wasserverteilung optimiert und fließgewässertypische Strukturen geschaffen. Wasserrückhalt sorgt für die Verbesserung des Wasserspeichervermögens der Moorböden. Außerdem wurde durch den Erwerb von Flächen die Erweiterung der Kernzone des Biosphärenreservates Spreewald unterstützt. Ausgleichszahlungen für Nutzungseinschränkungen gehörten genauso zum Programm wie der Anschluss von Altarmen oder Maßnahmen zur Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit.

Das Projektgebiet befindet sich mit einer Fläche von circa 23.000 Hektar innerhalb des Biosphärenreservates ­Spreewald. ­Maßnahmen des Projektes fanden fast ausschließlich im 8.500 Hektar großen Kerngebiet statt. Beispielgebend für gefährdete Fließgewässerarten wurde die Quappe zum „Maskottchen“ des Projektes gewählt. Die Bestände des noch vor 100 Jahren in großer Menge vorkommenden typischen Spreewaldfisches waren durch menschliche Eingriffe in Natur und Landschaft in den letzten Dekaden bedrohlich dezimiert worden.

RED / PI LDS

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