Oliver Igel, Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick, Lutz Grille und Jörg Schneider, führende Köpfe des Gartenbaus in der Region, läuteten zusammen mit Holger Zahn, dem Geschäftsführer der Späth’schen Baumschulen, die Adventszeit mit der Rodung eines Weihnachtsbaums in Baumschulqualität ein.
Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde eine Schwarzkiefer mit Wurzelballen gerodet, die anschließend an den „Sonnenhof – Hospiz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene“ der Björn-Schulz-Stiftung in Berlin gespendet wurde.
Nachhaltigkeit bei Weihnachtsbaumkauf immer wichtiger
In diesem Jahr wollen die Berliner und Brandenburger Gartenbaubetriebe auf einen besonderen Trend beim Weihnachtsbaumkauf aufmerksam machen: Verbraucher legen bei der Entscheidung für einen Weihnachtsbaum immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit. In der Region produzierte Bäume weisen die beste Ökobilanz auf. Nistplätze und Lebensraum für die heimische Vogel- und Insektenwelt während des Wachstums, kurze Transportwege und die Stärkung des ländlichen Raums: Weihnachtsbäume aus der Metropolenregion Berlin-Brandenburg bieten genau das.
Die Späth’schen Baumschulen stehen mit ihrer Produktion in Königs Wusterhausen dabei für hochwertige Weihnachtsbäume mit Wurzelballen in Baumschulqualität, die nach dem Fest wieder ausgepflanzt werden können.
Holger Zahn, Geschäftsführer: „Wenn ein Baum bei uns 1,75 Meter Höhe erreicht, wurde er bereits viermal umgepflanzt und konnte dadurch starke Wurzeln für den Nährstofftransport ausbilden. Aus diesem Grund, und auch weil die Bäume durch unsere Produktion vor Ort an die regionalen klimatischen Bedingungen gewöhnt sind, wachsen sie gut im Garten an und fühlen sich dort gleich heimisch.“
Kleinere Weihnachtsbäume liegen im Trend
In diesem Jahr weisen die Berliner und Brandenburger Gartenbaubetriebe zudem auf einen weiteren Trend beim Weihnachtsbaumkauf hin: Rund die Hälfte der Haushalte der bevölkerungsreichsten Städte Deutschlands sind Einpersonenhaushalte. In Berlin sind es laut Eurostat mehr als 55 Prozent. Lohnt da ein großer Baum, der dann wenig später wieder zu Kompost wird?
Holger Zahn von den Späth’schen Baumschulen gibt Antwort: „Gerade Singles wünschen sich zunehmend kleinere Bäume. Da empfehlen wir zum Beispiel die Zuckerhutfichte mit einer Höhe bis 60 cm. Der Baum ist mindestens zwölf Monate vorher direkt im Topf gewachsen, in dem sich die Wurzeln gut ausbilden konnten. Die kleine Zuckerhutfichte bleibt in der Wohnung frisch und kann wie die großen Bäume nach dem Fest ausgepflanzt werden – oder in einem größeren Topf bis zum nächsten Weihnachtsfest draußen verweilen.“
Einen Tipp jedoch gibt Experte Holger Zahn noch an die Hand: Bäume mit Wurzelballen in Baumschulqualität dürfen nicht zu lange in der warmen Stube bleiben. Nach etwas mehr als einer Woche sollten sie wieder hinaus auf die Terrasse oder den Balkon, damit sie keine Maitriebe bilden und ihnen die Kälte dann doch zu schaffen macht.
Doch auch wer sich für einen klassischen, abgesägten Weihnachtsbaum entscheidet, kann dies ruhigen Gewissens tun. Die Ökobilanz ist auch hier gut: Ein Hektar Baumschulkultur bindet über 150 Tonnen CO2 im Verlaufe der Entwicklung der Bäume und setzt über 100 Tonnen Sauerstoff frei, das sind ähnliche Werte wie bei einem Wald.
Baumschulen liefern Antworten für relevante Zukunftsfragen
Baumschulen in der Region sind nicht nur in der Weihnachtssaison Ansprechpartner für Pflanzenliebhaber im Privatbereich. Baumschulen haben die Lösungskompetenz für zentrale Zukunftsthemen. Mit ihren produzierten Gehölzen bilden sie das Rückgrat einer grünen, nachhaltigen Infrastruktur der Stadt, den Parks und den Alleen in der Region. Sie sind der Garant für biologische Vielfalt, die Sauerstoffproduktion sowie lebenswerte öffentliche Räume.
„Wir sind stolz, einen solchen Betrieb wie die Späth’schen Baumschulen mit einem langen tradierten gärtnerischen Baumschulwissen im Verband zu haben“, so Jörg Schneider, Landesverbandsvorsitzender des Bundes deutscher Baumschulen Brandenburg-Berlin. „Als beliebter Berliner Ur-Betrieb sind die Späth’schen Baumschulen nicht nur ein Anlaufpunkt für weihnachtliches Tannengrün, sondern einziger Pflanzen-Komplettanbieter für Gartenbaubetriebe und Privatpersonen in der Hauptstadt“, so Schneider.
Weiter betont er die Bedeutung von Baumschulen für lebenswerte Städte in Zeiten des Klimawandels: „Als älteste Baumschule Deutschlands hat die Späth’sche Baumschule einen großen Beitrag zur Sortenentwicklung und zur Weiterentwicklung klimaangepasster Gehölze geleistet, die für lebenswerte Städte in Zukunft immer wichtiger werden.“ So erweist sich z. B. die Späterle, welche bereits 1908 in der Späth’schen Baumschule gezüchtet wurde, heute als wahrer „Zukunftsbaum“, der mit den klimatischen Herausforderungen sehr gut zurecht kommt. „Bäume zu pflanzen, ist eine der wirksamsten Maßnahmen für die Klimaresilienz in Städten“, appelliert Schneider.
Oliver Igel betonte die Wichtigkeit des Verkaufs- und legendären Veranstaltungsortes als Publikumsmagnet über die Region hinaus und verwies auf den jüngst verliehenen Tourismusaward des Bezirks an die Spät’schen Baumschulen.
Lutz Grille, Vizepräsident des Gartenbauverbands Berlin-Brandenburg, hebt die Bedeutung regionaler Gartenbaubetriebe hervor und betont dabei die lange Tradition des Gartenbaus in der Region. Er unterstreicht, dass viele dieser Betriebe, die oft Familienunternehmen mit einer langen Geschichte sind, nicht primär aus finanziellen Gründen arbeiten. Trotz der Möglichkeit, durch den Verkauf ihrer wertvollen Grundstücke inmitten rasant steigender Bodenpreise zu profitieren, entscheiden sich viele Produzenten dagegen. Ihnen liegt mehr am Gärtnern, an den Pflanzen, ihren Mitarbeitern und der Ausbildung der nächsten Generation. Diese Hingabe spiegelt sich auch in der Expertise wider, die in den sieben Fachrichtungen des Gartenbaus an Berufsschulen in Berlin und Brandenburg vermittelt wird. Diese Spezialisierung und das Wissen sind bei Verbrauchern sehr gefragt, die zunehmend Wert auf regionale Produkte legen und fachmännische Beratung schätzen. Grille betont weiterhin den Mehrwert regional produzierter Waren, darunter deren hohe Qualität, die kurzen Transportwege, die Sicherung von Arbeitsplätzen und die Bewahrung von Fachwissen. Er weist darauf hin, dass die landwirtschaftlichen Flächen aufgrund steigender Bodenpreise und des Preisdrucks durch ausländische Waren schrumpfen. Daher ist es wichtig, Verbraucher für den Mehrwert regionaler Produkte zu sensibilisieren.
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Foto: Daniela Incoronato