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Freitag, März 29, 2024
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E-Krankenwagen im Testeinsatz

Im Landkreis Dahme-Spreewald ist der erste batteriebetriebene Krankentransportwagen im Rahmen des Rettungsdienstes unterwegs

Der erste elektrische Krankentransportwagen ist seit der vergangenen Woche im Landkreis Dahme-Spreewald im Einsatz. Er wurde an die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH), die im Kreis Leistungsbringer für den Rettungsdienst ist, übergeben.

Stationiert wird das Fahrzeug an der Rettungswache Bindow. Von dort können Krankentransporte innerhalb einer Reichweite von bis zu 120 Kilometern etwa nach Bad Saarow, Königs Wusterhausen, Lübben oder Berlin mit dem batteriebetriebenen Krankentransportwagen bewältigt werden. Während der dreimonatigen Testphase können die Mitarbeitenden des Rettungsdienstes das Fahrzeug in ihrer täglichen Arbeit ausgiebig nutzen. Der E-Krankenwagen wird in dieser Zeit ausschließlich für den qualifizierten Krankentransport eingesetzt. Für die Notfallrettung ist er noch nicht vorgesehen, informiert das Kreisordnungsamt.

Die technischen Voraussetzungen für die Aufstellung der mobilen Ladestation wurden durch die Johanniter-Unfall-Hilfe in Abstimmung mit dem Landkreis Dahme-Spreewald geschaffen. Die Ausstattung und Medizintechnik im Testfahrzeug wurde dem Standard eines regulären Krankentransportwagens des Rettungsdienstes im Landkreis Dahme-Spreewald angepasst. Der elektrisch betriebene Wagen kann an vorhandenen Lademöglichkeiten in der Rettungswache Bindow sowie an Notfallkrankenhäusern geladen werden.

„Auch die Kreisverwaltung hat für ihren Fuhrpark bereits E-Autos angeschafft“, sagt Dahme-Spreewalds Vize-Landrätin Susanne Rieckhof. „Der Test des Krankenwagens soll nun Auskunft darüber geben, ob elektrische Fahrzeuge in der Notfallrettung eingesetzt werden können.“ Als Reserve-Fahrzeug steht der herkömmliche Krankentransportwagen in der Rettungswache Bindow bereit, der für den Landkreis Dahme-Spreewald rund um die Uhr vorgehalten wird. „Dieser wird durch das Personal genutzt, wenn der elektrische Krankentransportwagen an der Ladesäule ist oder ein Krankentransport mit einer längeren Fahrzeit oder Wegstrecke angemeldet wurde“, erklärt JUH-Regionalvorstand Andreas Berger-Winkler. „Da der elektrische Krankentransportwagen nur eine bestimmte Reichweite und Betriebszeit hat, wird in solchen Fällen kein Risiko eingegangen“,

Der E-Krankentransportwagen ist besonders für den innerstädtischen Krankentransport geeignet, da jeder Bremsvorgang dafür sorgt, dass Energie zurückgewonnen wird. Neben der Fahrzeugbatterie ist ein Energiespeicher verbaut, der den Patientenraum mit neun Kilowattstunden Strom versorgen kann. So kann dieser in kürzester Zeit, je nach Bedarf, gekühlt oder beheizt werden. In der dreimonatigen Testphase soll das Fahrzeug in verschiedenen Nutzungsszenarien erprobt werden. Dadurch erhofft sich der Fahrzeugausbauer genauere Informationen zum Energieverbrauch des Fahrzeugs.

Für den Landkreis Dahme-Spreewald fallen während des Testbetriebes keine Kosten an. Diese übernehmen der Fahrzeughersteller Daimler und Ausstatter Ambulanz Mobile. Die notwendigen elektrischen Vorarbeiten zum Anschluss der Ladesäule hat die Johanniter-Unfall-Hilfe übernommen. Im Anschluss an die dreimonatige Testphase wird die Kreisverwaltung über den dauerhaften Einsatz von E-Krankentransportwagen an den verschiedenen Rettungsstellen im gesamten Kreisgebiet entscheiden.

RED / PI LDS

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