Offizieller Startschuss für das Projekt DigitalSOW
Der Start für den Aufbau eines digitalen Testfeldes an der Spree-Oder-Wasserstraße (SOW) ist vollzogen. Bereits im Sommer 2021 erhielten sechs Verbundpartner aus Wirtschaft und Wissenschaft, die auch aus der Dahmeregion kommen, den Förderbescheid des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Das BMVI fördert das Projekt zur Entwicklung von Digitalen Testfeldern an Bundeswasserstraßen mit 4,2 Mio. Euro.
Mit einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung in Wildau startete das Projekt nun auch offiziell. Mehr als 90 TeilnehmerInnen waren vor Ort und über LiveStream dabei. Jürgen Alberding, Geschäftsführer der Alberding GmbH in Wildau und Konsortialführer des Forschungsprojektes, dankte in seiner Begrüßung allen Unterstützern des Antrags. „Das Projekt DigitalSOW ist ein wichtiger Meilenstein für die Digitalisierung der Wasserstraße und Automatisierung der Binnenschifffahrt in dieser Region. Die unterschiedlichen Kompetenzen der Partner sind eine gute Basis für den Erfolg“, betonte er. Robert Schumann, Referatsleiter im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, sieht in dem Vorhaben ein großes Potenzial für kleine, intelligente und möglichst autonom fahrende Schiffseinheiten zur Ver- und Entsorgung Berlins. Er schlug für die SOW die Bezeichnung „Zukunftswasserstraße“ vor.
In fünf Fachvorträgen der Verbundpartner wurden die Themenbereiche des Forschungsvorhabens mit ihren Herausforderungen präsentiert. Marcel Lohbeck vom Verein für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V. stellte neue Citylogistikprojekte in Paris und Utrecht vor, die auch Vorbild für die Metropolregion Berlin sein könnten. Maik Uhlemann von der Alberding GmbH veranschaulichte die Aufgaben der Leitzentrale und die geplante digitale Testfeldinfrastruktur entlang der Wasserstraße. Tim Holzki vom Fachgebiet Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme an der Technischen Universität Berlin vermittelte einen Eindruck vom Versuchsträger, der im Rahmen des Projektes konstruiert, gebaut und erprobt werden soll. Dr. Ralf Ziebold vom Institut für Kommunikation und Navigation beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) hob die Bedeutung der präzisen Schiffslagebestimmung mit Backup-Positionierung hervor. Anschließend erläuterte Alexander Schöley vom Institut für Automatisierungstechnik der Universität Rostock die Herausforderungen zum automatisierten Manövrieren als entscheidenden Schlüssel zur autonomen Binnenschifffahrt. Unterstützt wird das Projekt auch durch die BEHALA – Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH, die LUTRA GmbH – Hafen Königs Wusterhausen, die Reederei Edline sowie die Wirtschaftsförderung. Erste Ergebnisse des nun gestarteten Forschungsprojektes sollen gemeinsam mit dem neuen Schiff als Versuchsträgerplattform Mitte des kommenden Jahres demonstriert werden. Weitere Informationen zu DigitalSOW finden sich auf www.digitalsow.de.
RED / PI Alberding GmbH