Jeder Tag ist Tag der Pflege im AWO Seniorenheim Wildau
So einfach kann man das AWO Seniorenheim in Wildau nicht betreten. Testen, draußen warten auf Ergebnisse, Aufnahme der Personalien – alles geht in Wildau seinen geordneten und sicheren Gang, und zwar ausnahmslos. Das galt auch für die beiden SPD-Politikerinnen Sylvia Lehmann und Tina Fischer sowie die Wildauer Bürgermeisterin Angela Homuth, als sie sich jüngst mit Mitarbeiterinnen des Haues trafen, um sich über die Erfahrungen der Coronazeit und aktuelle Fakten der neuen Pflegereform auszutauschen.
Erst nach dem obligatorischen Corona-Test konnten Blumen und Präsentkörbe an die Mitarbeiterinnen übergeben werden. „Gerade die Corona-Pandemie macht uns noch einmal allen deutlich, wie wichtig und unverzichtbar Pflegekräfte sind. Danke für Ihren täglichen Einsatz!“, betonte dabei Tina Fischer. Besonders beeindruckt waren die drei Gäste von der Geschichte der jungen Mitarbeiterin Madlen Koch-Bunge, die trotz der Corona-Pandemie mit ihren alltäglichen Einschränkungen und Herausforderungen ein berufsbegleitendes Studium im Bereich Pflegemanagement absolviert. „Ein Job im Pflegeheim, Homeschooling, Kinderbetreuung und Studium – das ist eine riesige Leistung“, zeigte sich Sylvia Lehmann, Mitglied des Deutschen Bundestages, beeindruckt.
Sie erklärte die Pflegereform, die der Bundestag kürzlich beschlossen hat. Danach sollen höhere Löhne in der Altenpflege und vor allem mehr Personal kommen. Pflegekräfte sollen künftig generell nach Tarif bezahlt werden. Ab September 2022 sollen nur noch Pflegeeinrichtungen zur Versorgung zugelassen werden, die ihren Angestellten einen Tariflohn zahlen oder sie nach kirchenarbeitsrechtlichen Regelungen entlohnen. Gerade in den ostdeutschen Bundesländern kann sich das für Pflegekräfte deutlich lohnen. „Durch diese neue Regelung sind Lohnsteigerungen von bis zu 300 Euro monatlich möglich“, erklärte Sylvia Lehmann. Außerdem gehöre ein bundeseinheitlicher Personalschlüssel und mehr Verantwortung und Entscheidungskompetenzen für die Pflegekräfte dazu.
Aber auch die Pflegebedürftigen werden entlastet: BewohnerInnen stationärer Pflegeeinrichtungen erhalten ab dem Jahr 2022 einen neuen Zuschlag für die Pflegeleistung. Damit soll der Eigenanteil sinken. Nach 24 Monaten Pflege um durchschnittlich 410 Euro im Monat und nach 36 Monaten um rund 638 Euro im Monat. „Natürlich weiß ich, dass dies nur der Anfang sein kann. Es ist gut, dass wir die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte mit diesem ersten Schritt verbessern. Aber wir haben noch einiges zu tun. Die nächste Bundesregierung muss hier zügig weiter ansetzen“, so die SPD-Politikerin weiter.
Für die Pflegekräfte im AWO Seniorenheim in Wildau sind das gute und wichtige Nachrichten. So erklärt die Niederlassungsleiterin Frau Willner: “Danke, dass Sie da waren und zugehört haben. Ohne unsere Pflegekräfte, die sich Tag für Tag und rund um die Uhr um unsere BewohnerInnen kümmern, ginge hier gar nichts.“
RED / PI AWO