Ein Dahme-Altarm wird renaturiert

Die Dahme bei Briesen. Foto: Carsten Preuß

Durch umfangreiche Arbeiten für einen natürlichen Flusslauf
sollen bei Briesen wieder Auenwälder entstehen können

Mehr als 100 Seen und eine faszinierende Waldlandschaft geben dem knapp 600 Quadratmeter großen Naturpark Dahme-Heideseen seinen besonderen Charakter. Der Namensgeber, der Fluss Dahme, schlängelt sich vom Niederlausitzer Landrücken durch das Schenkenländchen, nimmt bei Märkisch Buchholz den Dahme-Umflutkanal auf und strömt als schiffbares Gewässer weiter gen Norden. Die Dahme ist rund 95 Kilometer lang. Ihre Quelle liegt bei der Kleinstadt Dahme, in Berlin-Köpenick mündet sie kurz hinter der Schlossinsel in die Spree.

Ein Altarm des Flusses bei Briesen soll nun wieder renaturiert werden. Ende August dieses Jahres fand dafür eine Bauanlaufberatung statt. Die Vorbereitungen für die Bauarbeiten laufen schon seit vielen Jahren. Die Dahme wurde 2017 neu vermessen. Dabei stellte sich heraus, dass sie sich in diesem Bereich seit 1965 um 80 Zentimeter eingetieft hat. In Folge der Eintiefung fehlt der Anschluss zur Aue und der Sedimenttransport hat sich verändert. Mit dem Anschluss eines 260 Meter langen Altarmes, der Anbindung von zwei Flutrinnen, dem Einbau von Buhnenstrukturen zur Strömungslenkung und dem Sedimenteinbau in der Gewässersohle soll die Eintiefung verlangsamt, möglicherweise sogar ganz gestoppt werden. So können sich die Wasserstände stabilisieren und neue Auenwälder entstehen.

Der noch gerade Flussabschnitt wird wieder zu einem naturnäheren, mäandrierenden Fließgewässer. Das verbessert auch die Lebensbedingungen für viele Fische, Amphibien, Vögel und Pflanzen der Auenwälder. Bäume, die im Altarm und den Flutrinnen wuchsen, wurden bereits im Februar gefällt.

Projektträger ist der Naturschutzfonds Brandenburg. Finanziert wird die Maßnahme mit Mitteln der Europäischen Union für Feuchtwälder-Projekte.

Das Projekt geht zurück auf eine Bachelorarbeit an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde von Tim Bornholdt aus dem Jahr 2016. Er untersuchte die Möglichkeiten der Reaktivierung von Altmäandern der Dahme im FFH-Gebiet „Dahmetal“.

Insgesamt erweist sich der Naturpark als wahres Naherholungsgebiet mit zahlreichen Veranstaltungen und Freitzeitaktivitäten. Besonders beliebt sind die thematischen Wanderungen mit Landschaftsführungen oder die Erlebniswelten im Haus des Waldes in Gräbendorf, die auch im Herbst einen Ausflug lohnen. Viele Tipps für Wanderungen entlang der Seen und der Dahme finden sich auch auf www.dahme-seenland.de.

RED / PI Naturpark Dahme-­Heideseen