
Gewicht 1,7 Kilogramm, Kappendurchmesser 34 Zentimeter: Der KWer Justus Schneider fand im einheimischen Wald einen Pracht-Steinpilz
Justus Schneider traute seinen Augen nicht, als er jüngst mit seinem Vater im Wald zwischen Pätz und Märkisch Buchholz zum Pilze sammeln unterwegs war. Das ist zwar das Revier der beiden erfahrenen Sammler, wo sie oft fündig werden. Aber so ein Prachexemplar von Steinpilz, der dieses Mal seinen breiten Kopf aus dem Unterholz reckte, war ihnen noch nie untergekommen. „Nach einiger Rechererche zu Hause wurde mir klar, dass er eine absolute Seltenheit ist“, sagt der Glückspilz. „Ich habe in keiner deutschen Quelle ein vergleichbares Exemplar dieser Größe gefunden.“ Die Messungen ergaben eine Größe von 28 Zentimetern, einen Stilumfang von 27,5 Zentimetern und einen Kappen-Durchmesser von 34 Zentimetern. Auf der Waage brachte es der Riesenpilz auf ein stolzes Gewicht von 1,7 Kilogramm.
Natürlich gehört zu einem solchen Fang auch eine gehörige Portion Glück, räumt der Student ein. Er meint aber auch, dass ihm seine schon reichlich gesammelte Erfahrung geholfen hat. Schon von kleinauf stapft er mit seinem Vater in den Wald, um das Pilzkörbchen für das heimische Mahl zu füllen. „Ich kenne mich ein bisschen aus“, sagt er, der derzeit in Frankfurt/Main studiert. „Ich bin natürlich immer froh, viel zu Hause in Königs Wusterhausen zu sein. Da nutze ich dann einen großen Teil meiner Zeit in der Natur, im Herbst jetzt natürlich auch zum Pilze sammeln, ansonsten auch beim Angeln“, erzählt Justus Schneider.
Wenn er in den Wald zieht, dann hat er natürlich auch seine „geheimen Stellen“. Die seien aber auch von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Dieses Jahr war es bislang ein wenig schwierig, fündig zu werden. Durch den sehr trockenen Sommer, wenig Regen im Herbst und jetzt schon relativ niedrige Temperaturen gebe der „normale” Wald wenig her. „Wir finden dann immer besonders gut genau da, wo viel Wasser landen kann“, verrät der Sammel-Experte. Er geht davon aus, dass man – so lang es noch keine Minusgrade gibt – noch ein bisschen Pilze finden kann. „Der Frost braucht länger, um in den Wald hinein zu ziehen, weil der die Wärme speichert“, weiß der junge Mann. „Ich hatte auch schon Jahre, da waren die Kappen der Pilze überfrohren. Aber sobald der Frost im Wald ist, ist es zu Ende mit der Pilzzeit.“ Für ihn gilt übrigens, dass er sich nie von dem Satz “Es gibt keine Pilze in diesem Jahr” abschrecken lässt. „Selbst wenn man nichts findet, hatte man ja immer noch einen schönen Spaziergang mit Familie oder Freunden“, betont er. Der üppige Steinpilz landete übrigens schön durchgebraten auf dem Teller. Und da ja reichlich davon vorhanden war, gabs auch noch ein Süppchen.
TM