Öffentliche Übergabe einer Petition gegen die Entlassung des langjährigen ehemaligen WiWO-Chefs Frank Kerber
Mehr als 670 Bürgerinnen und Bürger Wildaus haben eine Petition gegen die Entlassung des ehemaligen Geschäftsführers der Wildauer Wohnungsbaugesellschaft (WiWO) Frank Kerber unterschrieben. Sie soll am kommenden Freitag, 18. September, 17 Uhr auf dem Platz Neue Mitte in Wildau gegenüber dem S-Bahnof an Vertreter der Stadt offiziell übergeben werden.
Dem langjährigen Chef der Tochtergesellschaft der Stadt Wildau wurde nach monatelangen Auseinandersetzungen um ein Grundstücksgeschäft in der Friedrich-Engels-Straße von der Wildauer Bürgermeisterin Angela Hohmuth gekündigt. Die Stadt beabsichtigte, das Areal zu einem Preis zu verkaufen, den der WiWO-Chef als viel zu niedrig erachtete, so dass er seine Zustimmung verweigerte. Inzwischen ist der beabsichtigte Grundstücksverkauf gestoppt. Gegen die Bürgeremeisterin wird seit Monaten von der Staatsanwaltschaft in Neuruppin wegen des Verdachts der Bestechlichkeit ermittelt.
„Leider konnten wir Herrn Kerber nicht in Wildau halten“, so Nadja Reckmann, eine der Initiatorinnen der Petition. „Seine arbeitsgerichtlichen Auseinandersetzungen sind noch nicht beendet, aber er hat sich entschieden, eine Geschäftsführer-Stelle bei einer anderen, größeren Wohnungsbaugesellschaft anzutreten. Das ist persönlich verständlich, für Wildau aber ein großer Verlust.“
Trotzdem mache die Übergabe der Petition Sinn, weil sie zeige, wie groß die Empörung über die Entlassung von Herrn Kerber und ihre entwürdigenden Begleitumstände war und ist. Die Initiatoren vermuten zudem, dass die zahlreichen Stellenanzeigen der WiWO darauf schließen ließen, dass es dort noch weitere personelle Veränderungen geben soll. „Oft wurde in letzter Zeit in Wildau die Frage gestellt, wie es mit dem Protest gegen die autoritäre Rathausspitze weitergehen kann“, sagt Nadja Reckmann. „Es wurde die Gründung einer Bürgerinitiative für Demokratie und Transparenz ins Spiel gebracht. Auch darüber kann am 18. September gesprochen werden.“
Wegen Corona und der Sommerferien findet die Übergabe der Petition erst jetzt statt. Dies soll nach Willen der Organisatoren öffentlich geschehen. Die Bürgermeisterin und alle Stadtverordneten sind genauso eingeladen wie interessierte Einwohner von Wildau. RED