Wars das etwa? Ist die Heißzeit vorbei? Sie hatte uns lange im Griff. Und dafür waren mal nicht die Russen verantwortlich. Wenn sonst all die Jahre das Lied „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“ hoffnungsvoll gedudelt wurde und man sich dreilang, dreibreit über Regen und kühle Tage aufregte und sogar die SPD schuld war – diesjahr ist endlich der Sommer nicht abgesoffen und es war mal wieder ein richtiger. Noch besser, als er früher einmal war. Mit Sonne satt und Affenhitze. Es war nicht nur eine Hitzewelle – es war ein Tsuwarmi. Und leider auch mit der brutalen Trockenheit und ihren nicht so schönen Folgen wie toten Fischen und ausgedörrten Äckern. Der Sommer war deshalb so übermäßig geraten, weil er noch ein heißes Rest-Teil vom letzten Jahr mitbekommen hatte: Der war da nämlich nicht ausgefallen – er kam nur verspätet. Denn er kam mit der Bahn. Ein Plätzchen im Schatten war in den letzten Wochen gefragt wie nie. Neulich sah ich auf dem Parkplatz am A10 Center einen kleinen Jungen, der hinter einer dicken Frau herlief. Sie fauchte ihn an: „Was rennst Du mir dauernd nach?!“- „Sie machen so schön Schatten…“ Die große Sommerwärme hat übrigens mehr bewirkt als alle Integrationsbemühungen: Wir sprachen alle eine Sprache: Schwitzerdeutsch. Aber was sollen wir über die Hitze schimpfen. Früher hieß es: „Kinder esst auf, damit gutes Wetter wird.“ Und was haben wir nun? Mörderhitze und dicke Kinder. Man konnte bei dem Wetter Hackepeter in die Luft werfen und wenn man ihn in einer Pfanne auffing, lag darin eine frisch gebratene Bulette. Viele Frauen trauen sich ja auch schon gar nicht mehr, bestimmte Blusen zu tragen, wenn 35 Grad und mehr sind. Denn in der Kleidung steht doch meist „Bis 30 Grad“. Nur gut, dass es nicht auch noch geschneit hat! Stellen Sie sich mal vor, bei 38 Grad auch noch Schnee zu schippen! Aber wir wollen aufhören zu stöhnen. Wir haben das mediterrane Wetter bei uns hier doch genossen. Die meisten waren entschleunigt und die Frauen mussten mit ihre Reizen nicht geizen. Nur knapp verhüllt, locker und luftig-leicht freute der Anblick das Auge und sonstige Sinne. Es waren schöne An-, Aus- und Einblicke. Auch wenn sich die Feministinnen jetzt erhitzen und gleich „Das ist Sexismus!“ schreien. Was brauchen wir Spanien, Griechenland oder Italien – wenn wir Karibik im Garten haben? Mittelmeer an der Dahme, in Brandenburg. Nur, dass wir statt mit Palmen mit Kiefern vorlieb nehmen müssen. Genießen wir den Rest des Sommers, auch wenn es Ende August bereits die ersten Weihnachtsstollen in den Geschäften gibt. Lassen wir uns von der Politik und den Grünen nicht gleich schlimme Klimakatastrophen heraufbeschwören. Es wird nicht lange dauern, da werden wir uns an diesen Sommer wehmütig erinnern, wenn es draußen nasskalt ist und ungemütlich windet, wir uns einmummeln müssen und die Schnupfnase tropft.
Die Wetterhochs, die uns so verwöhnt haben, trugen übrigens alle männliche Namen. Also ein Hoch auf die Männer-Sommerhochs! Jungs, kommt nächstes Jahr wieder vorbei! Und überhaupt.