Der Fraunhofer-Neubau für nachhaltige Leichtbautechnologien
wurde offiziell eingeweiht
Mit dem neuen Büro- und Laborgebäude des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP, das Ende Mai in Wildau eingeweiht wurde, ist auf einer Fläche von 2700 Quadratmetern eine einzigartige Anlaufstelle für nachhaltige und ganzheitliche Leichtbautechnologien entstanden. Die Baukosten betrugen 20,5 Millionen Euro. Bis 2020 waren die PYCO Arbeitsgruppen zu Synthese, Harzformulierung und Bauteilherstellung auf zwei verschiedene Standorte verteilt: dem Traditionsstandort Teltow, der zu DDR-Zeiten als Institut für Faserstoff-Forschung zur Akademie der Wissenschaften gehörte, und dem Standort Wildau.
In dem neuen Büro- und Laborgebäude, das von dem Architekturbüro Burckhardt+Partner geplant und realisiert wurde, werden energieeffiziente und nachhaltige Leichtbausysteme und Materialien entwickelt, die die hohen Ansprüche der Luft- und Raumfahrttechnik, der Energietechnik und des Fahrzeugbaus erfüllen. Dafür kombiniert der Forschungsbereich Polymermaterialien und Composite PYCO Material- und Ingenieurwissenschaften entlang der kompletten Wertschöpfungskette in einzigartiger Weise. Brandenburgs Forschungsstaatssekretär Steffen Weber sagte bei der Einweihung: „Recycelbare Windkrafträder oder nachhaltige Verbundstoffe für die Luft- und Raumfahrt sind nur einige Beispiele für effiziente Leichtbaustrukturen der nächsten Generation. Für die Energiewende und das notwendige Erreichen der Klimaziele ist der Leichtbau eine essenzielle Komponente. Mit dem neuen Büro- und Laborgebäude kann das Fraunhofer IAP noch effektiver an Lösungen für die Zukunft arbeiten.“
Die Kooperation von PYCO in Wildau mit der Brandenburgischen Technischen Universität und Fraunhofer-Einrichtungen in Cottbus setzt wichtige Impulse für die Lausitz, um den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten und den Transfer von Technologien aus der Forschung unmittelbar in die Anwendung zu überführen. Damit belegt das Fraunhofer IAP eindrucksvoll, dass Brandenburg das Land der Bioökonomie- und der Nachhaltigkeitsforschung ist. „Zahlreiche Branchen stehen vor der Herausforderung, nachhaltiger und ressourceneffizienter produzieren zu müssen und zugleich die Leistungs- und Widerstandsfähigkeit der verwendeten Materialien und Bauweisen zu erhöhen“, betonte Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft. „Entsprechend sind Innovationen auf dem Gebiet der Werkstoffforschung von essentieller Bedeutung. Ich bin überzeugt, dass unser Engagement ein entscheidender Schritt für Brandenburg und ganz Deutschland ist, sich im Bereich dieser Schlüsseltechnologie auch im internationalen Wettbewerb hervorragend aufzustellen.“
Regionale und überregionalen Partner aus Industrie und Forschung profitieren von der Bündelung der Fraunhofer-Leichtbaukompetenzen unter einem Dach in Wildau. „Sie erhalten ganzheitliche Systemlösungen für ihre Leichtbauanwendung aus einer Hand – von der Polymerentwicklung und -verarbeitung über neuartige Fertigungstechnologien für Hochleistungsbauteile bis hin zu zukunftsweisenden Optimierungsstrategien und Recyclingkonzepten«, erklärte Prof. Holger Seidlitz, Leiter des Forschungsbereichs PYCO. Und Institutsleiter Prof. Alexander Böker ergänzte: »Mit dem Neubau wurde eine ideale Grundlage geschaffen, um beispielsweise Megatrends wie die Digitalisierung und die Biologisierung der Technik weiter zu entwickeln.“ Das Haus könne einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende und insbesondere zur Etablierung einer durchgängigen Wasserstoffwirtschaft leisten. Bis 2020 waren die PYCO Arbeitsgruppen zu Synthese, Harzformulierung und Bauteilherstellung auf zwei verschiedene Standorte verteilt – nun sind sie in Wildau unter einem Dach vereint.
RED / PI Fraunhofer-Institut