Tafel Luckau kann mit neuem Kühlfahrzeug Lebensmittel
für bedürftige Menschen besser transportieren
43.000 Euro für ein neues Kühlfahrzeug aufbringen – das ist für einen gemeinnützigen Verein wie das Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg nur mit starken Armen möglich, die unterstützen. Die Unternehmen LIDL, Mercedes Benz, Sparkasse Spree-Neiße und das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg haben die Notwendigkeit jetzt zur Dringlichkeit gemacht und für die Tafel Luckau einen neuen Transporter finanziert.
In großen Lettern leuchtet „Lebensmittel retten. Menschen helfen.“ auf dem weißen, fabrikneuen Mercedes-Benz Vito mit Frischdienstausbau. Die Südbrandenburger Tafeln des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg konnten ihr langersehntes neues Kühlfahrzeug kürzlich entgegennehmen. Die Neuanschaffung war dringend notwendig geworden: Der alte Transporter befand sich seit zehn Jahren im Dauereinsatz, die Kosten für Instandhaltung und Wartung waren inzwischen so hoch, dass ein Betrieb unwirtschaftlich wurde.
Das Team der Tafel Luckau des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg ist jedoch auf das Fahrzeug angewiesen, um täglich Lebensmittel von rund 20 Märkten, Discountern und Gärtnereien abzuholen und in die Tafeln in Lübben, Luckau und Golßen im Kreis Dahme-Spreewald zu transportieren. Ilona Liebach, Leiterin der Tafel Luckau, engagiert sich seit mehr als 17 Jahren für die Tafelarbeit: „Wir sind am Tag 100 bis 200 Kilometer unterwegs, um Lebensmittel einzusammeln“, berichtet sie. „Dank der größeren Ladefläche des neuen Fahrzeugs brauchen wir nun nicht mehr zwischendurch zum Abladen zurückfahren, sondern können die weiten Touren in einem Rutsch machen – eine echte Arbeitserleichterung für unsere ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer.“
Dabei haben die vergangenen zweieinhalb Jahre die Tafelarbeit vor etliche weitere Erschwernisse gestellt. Kai Noack, Geschäftsführer des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg e.V. und ehrenamtlich stellvertretender Vorsitzender des Tafel Deutschland e.V. sagte bei der Schlüsselübergabe: „Ein Grund ist, dass die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nach mehr als zwei Jahren Pandemie an ihre Belastbarkeitsgrenze angekommen sind. Zeitgleich werden weniger Lebensmittel gespendet, die Lieferketten sind gestört und die Supermärkte greifen inzwischen auf intelligentere Bestellsysteme zurück.“ Auf der anderen Seite seien enorm steigende Betriebskosten für viele Träger existenzbedrohend. „Jede finanzielle Zuwendung, die wir in dieser Zeit erhalten, ist ein wichtiges Signal“, so Kai Noack.
Das Geld kam unter anderem vom Land Brandenburg, das Lottomittel zur Verfügung stellte.„Durch die Corona-Pandemie und den russischen Angriffskrieg in der Ukraine erhalten die Tafeln noch mehr Zulauf“, betonte Sozialstaatssekretär Michael Ranft bei der Fahrzeugübergabe. „Ihre ehrenamtliche Arbeit leistet einen bedeutenden Beitrag zum sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Gleichzeitig retten die Tafeln nicht mehr verkäufliche, aber noch einwandfreie Lebensmittel vor der Vernichtung und setzen so ein Zeichen für Nachhaltigkeit.“ Die Tafel Luckau wurde 2003 eröffnet und befindet sich seit 2004 in Trägerschaft des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg e.V. (ASF). Allein die Ausgabestelle Luckau muss inzwischen 120 Tafelgäste mit den dazugehörigen Familien mit Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs unterstützen – Tendenz steigend.
RED