Neue Lesereihe in Halbe: Michal Hvorecký liest aus „Troll“
Zu einer neuen Lesereihe lädt der Verein Halbe.Welt in die Kulturbahnhöfe Halbe ein – und startet am 8. März mit einem Thema von geradezu erschreckender Aktualität: Der Slowake Michal Hvorecký liest aus „Troll“, einem Roman über Internettrolle in Osteuropas Zukunft – oder bereits der Gegenwart?
Die Zuhörer ahnen schnell – so fern ist die beschriebene Zukunft gar nicht… Viel mehr sind wir schon mitten drin in einer Welt, in der Wahrheit und Lüge gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Michal Hvorecký dreht dieses Gefühl, das viele Menschen angesichts der Ereignisse in der Ukraine heftiger als je zuvor beschleicht, ins Groteske: In seiner rasanten Geschichte steht Europa einem diktatorisch geführten Reich gegenüber, in dessen Protektoraten ein ganzes Heer von Internettrollen die öffentliche Meinung lenkt. Einer von ihnen ist der namenlose Held dieser Geschichte. Gemeinsam mit seiner Verbündeten Johanna versucht er, das staatliche System der Fehlinformationen von innen heraus zu stören – und wird dabei selbst Opfer eines Shitstorms … Beginn ist um 19 Uhr im Kaiserbahnhof Halbe, der Eintritt kostet 6 Euro. Die Veranstaltung findet gemäß den aktuellen Corona-Bestimmungen nach der 3G-Regel statt. Es besteht FFP2-Maskenpflicht, außer während des Essens oder Trinkens am festen Platz.
Mit der Lesereihe „Halbe.Zukunft“ will der Verein Halbe.Welt den Übergang von Gestern zu Morgen thematisieren – in einem Ort, der so sehr von seiner schweren Geschichte geprägt zu sein scheint. Anhand aktueller Themen wird der Blick nach vorn und weit über die Grenzen von Halbe hinaus gerichtet: Es geht um Internet-Kommunikation, Flucht und Ankommen, Strukturwandel und Identität, Erinnerungskultur. Am 29. April liest Robert Prosser aus „Gemma Habibi“, am 20. Mai rezitiert Róža Domašcyna sorbische und deutsche Gedichte und am 16. Juni liest Lissie Doron aus ihrem teils autobiografischen Roman „Das Schweigen meiner Mutter“.
RED / PI Verein Halbe.Welt