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Eine Netzhoppers-Legende geht in den Volleyball-Ruhestand

Die Energiequelle Netzhoppers KW-Bestensee müssen zukünftig auf ihren Stammlibero Kamil Ratajczak verzichten.

11 Saisons trug er das Trikot der Netzhoppers und verteidigte das Feld gegen die Angriffe der gegnerischen Mannschaft. Nun beendet Kamil Ratajczak seine Profi-Karriere. Der 36jährige gebürtige Pole begann seine sportliche Laufbahn mit einer anderen Ballsportart. Er versuchte es mit Basketball. Da der wendige Kamil aber zu klein für diese Sportart war, folgte er dem Vorbild seines Vaters. ­Dariusz Ratajczak war polnischer Pokalsieger im Volleyball.

Kamil begann als Zuspieler bei seinem Heimatverein Juventur Walbrzych. Er wurde dann aber schnell zum Libero umgeschult. Seine weiteren Stationen führten ihn über den Zweitligisten Kamienna Góra, den Erstligisten Gorzów Wielkopolski und AZS PWSZ Nysa nach Königs Wusterhausen. In der Saison 2011/2012 begann er unter Mirko Culic seine Karriere bei den Netzhoppers. „Kamil war nicht nur auf dem Feld wertvoll, sondern auch daneben. Ich schätze seine Loyalität und seinen Einsatz für das Team und den Verein sehr“, so der Ex-Netzhoppers-Coach. „Sein Rückzug aus dem Profi-Volleyball hinterlässt eine große Lücke.“

Auch viele ehemalige Teamkollegen können noch nicht wirklich glauben, dass Kamil „in Rente geht“. Die Hocke vor der Annahme ist das Markenzeichen von Kamil, ebenso wie der Kaugummi beim Spiel. Ohne den lief bei ihm überhaupt nichts. Deshalb enthielt der Arztkoffer vom Physio neben wichtigem medizinischem Equipment immer eine Packung Kaugummis. Kamil hatte immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der jungen Spieler. Er stand ihnen sportlich mit Rat und Tat zur Seite, so dass sie sich stets weiterentwickeln konnten.

Seine Gabe, Sport im allgemeinen und Volleyball im speziellen zu vermitteln, führte letztlich dazu, dass Kamil auch den B-Trainerschein erwarb und den Nachwuchs im Verein trainierte. Er rief eine Kindersportgruppe in der Kita in Pätz ins Leben und lehrte dort schon den Kleinsten spielerisch, dass Bewegung Spaß macht und wichtig ist.

Abseits vom Profisport gründete Kamil eine Familie und richtete sich in Pätz häuslich ein. Familie, Profi-Sport und Trainerjob unter einen Hut zu bekommen, waren eine große Herausforderung für den flinken Libero. Trotzdem erfüllte er alle drei „Jobs“ mit Ehrgeiz, vollem Einsatz und viel Freude. In der Saison 2021/22 begann er, an der Grundschule in Bestensee in den Beruf des Sportlehrers reinzuschnuppern. SportlehrerkollegInnen und Schulleitung ermöglichten ihm den Spagat zwischen Profisport und Lehrerberuf. Für dieses Entgegenkommen bedankt sich auch der Verein bei der Grundschule Bestensee. „Wir wissen, dass dieses Engagement nicht selbstverständlich ist und viel Organisationsaufwand bedeutet“, so Teammangerin Britta Wersinger.

Ab der kommenden Saison wird der flinke kleine polnische Libero nicht mehr über das Feld fegen und die Annahme der Netzhoppers stabilisieren. Damit geht ein Gesicht der Netzhoppers. Der Region bleibt Kamil aber erhalten. Er wird ab dem kommenden Schuljahr ein vollwertiger Sportlehrer an der Grundschule Bestensee sein und den Kindern den Spaß am Sport vermitteln. „Wir hoffen, dass wir Kamil und seine Familie auch weiterhin bei unseren Heimspielen in der Landkost Arena Bestensee antreffen werden. Eine Saison ohne Kamil kann ich mir persönlich noch gar nicht vorstellen“, so Britta Wersinger. „Neben Arvid Kinder und Manuel Rieke ist Kamil der Spieler, mit dem ich am längsten bei den Netzhoppers zusammengearbeitet habe. Er wird mir fehlen. Jetzt ist es Zeit für uns Auf Wiedersehen – Do widzenia – zu sagen. Die Netzhoppers-Familie wünscht Dir Glück, Gesundheit und viel Spaß in Deinem neuen Lebensabschnitt.“ Die offizielle Verabschiedung findet am 8. Oktober beim ersten Heimspiel der Saison in der Landkost-Arena statt.

RED / PI Netzhoppers

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