In der Staatlichen Gesamtschule Königs Wusterhausen werden Truppfrauen und -männer ausgebildet
Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 der Staatlichen Gesamtschule Königs Wusterhausen können seit diesem Schuljahr dank des neuen Wahlpflichtfachs „Feuerwehr“ Truppmann bzw. Truppfrau werden und erste Feuerwehr-Luft schnuppern. Vertreter des Kreisfeuerwehrverbands Dahme-Spreewald e. V., der Stadt Königs Wusterhausen und der Staatlichen Gesamtschule unterzeichneten in der vergangenen Woche eine entsprechende Kooperationsvereinbarung.
In der Jahrgangsstufe 9 können die Schüler und Schülerinnen bei erfolgreich bestandenen Prüfungen den „Truppmann I“ erreichen, nach der Jahrgangsstufe 10 den „Truppmann II“. Das Wahlpflichtfach kann ausschließlich an Gesamt- und Oberschulen belegt werden, nicht jedoch an Gymnasien und Privatschulen, da dort keine Wahlpflichtfächer angeboten werden.
Für alle Beteiligten ist die Kooperation ein großer Gewinn: „Für die Feuerwehren im Land Brandenburg ist das hinsichtlich der Nachwuchsgewinnung eine ganz wichtige Sache“, sagt Peter Rublack, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Dahme-Spreewald. Er verweist darauf, dass es vor Jahren noch 48000 freiwillige Feuerwehrleute in Brandenburg gab. heute seien es noch 38000. „Man muss nach Wegen suchen, wie wir dieses Ehrenamt mit Personal füllen können. Wir sind sehr dankbar, dass in Zusammenarbeit mit dem Bildungs- und Innenministerium ein Rahmenlehrplan geschaffen wurde und dieses Wahlpflichtfach eingeführt werden kann“, betont er.
Der Kreisfeuerwehrverband sorgt für die Bereitstellung einheitlicher Lehrunterlagen und für die Prüfungen. Für den Unterricht stellt er die Lernplattform ILIAS zur Verfügung. Die Stadt Königs Wusterhausen stellt die Ausbilder sowie die benötigte Fahrzeugtechnik und das Gerätehaus, trifft die fachliche Einschätzung der Arbeit der Schüler und Schülerinnen und stellt die Teilnahmebescheinigungen aus.
„Als die Anfrage kam, war es für uns selbstverständlich, dass wir das möglich machen wollen“, so Bürgermeisterin Michaela Wiezorek. „Am meisten freut es mich für die Schule, die sich nach der Auszeichnung als Faire Schule ein weiteres Mal mit einem tollen Projekt in der Öffentlichkeit präsentieren kann. Und für unsere Feuerwehr-Kameraden ist es wichtig, ein Signal zu senden, dass es Spaß machen kann, sich zu engagieren, und dass es gut ist, sich in einem Team, einer Kameradschaft für das Gemeinwohl einzusetzen.“
Die Staatliche Gesamtschule als dritter Kooperationspartner ist verantwortlich für die Benotung und die Bereitstellung eines Unterrichtsraums für die theoretische Ausbildung. Die Note „Feuerwehr“ wird auch im Zeugnis abgebildet. „Das, was über die Note hinausgeht, ist viel elementarer“, betont Schulleiter Erik Dorow. „Die Schüler und Schülerinnen lernen lebenspraktische Dinge, Kameradschaft. Vielleicht findet der ein oder die andere den Weg in Richtung Feuerwehr. Die Feuerwehr wird gebraucht.“ Es würden Werte vermittelt, die über das „Ich“ hinausgehen. Die Schüler und Schülerinnen, die an dem Wahlpflichtfach teilnehmen, legen in jedem Halbjahr drei kleinere Prüfungen ab. Während der erste Teil des Truppmanns in Klasse 9 überwiegend theoretischer Natur ist, darf ab Klasse 10 auch praktisch geübt werden.
RED / PI Sadt KW