Netzhoppers besiegten
den Favoriten Hypo Tirol mit 3:2
Bei den Netzhoppers kommt es meistens anders, als alle denken. Gegen Gegner wie letzte Woche das Liga-Schlusslicht Heitec Volleys Eltmann, bei dem alle einen Sieg einkalkuliert hatten, verloren sie. Gegen potentielle Meisterschaftskandidaten wie den Tabellenvierten Hypo Tirol AlpenVolleys Haching gewannen sie am Sonntag. „Meiner Mannschaft liegt es mehr, wenn sie nicht als Favorit in die Partie gehen muss“, sagte Trainer Mirco Culic. „Das hat sie schon bei den Siegen in Frankfurt und in eigener Halle gegen Düren und Lüneburg eindrucksvoll gezeigt. Bei den unnötigen Niederlagen in Giesen und in Eltmann waren wir im Vorfeld der Favorit, das liegt uns nicht so.“ Favorit war am Sonntag die Mannschaft aus Innsbruck. Doch die Dahmeländer gewannen überraschend mit 3:2-Sätzen (25:23, 25:13, 17:25, 23:25, 15:8). Ein Sieg wie die Niederlage zuvor im Tie-Break. Tie-Breaks sind ja nicht so das Ding der Netzhoppers. Für sie gab es in dieser Spielzeit bereits vier Tie-Breaks, die nicht gewonnen werden konnten.
Gegen die Österreicher war es der erste Sieg im sechsten Aufeinandertreffen. So hatte Trainer Culic danach richtig gute Laune. „Ich muss heute meinen Jungs ein ganz dickes Kompliment aussprechen, die den eigenen Fans ein starkes Volleyballspiel geboten haben. So kann es weitergehen“, sagte Culic. „Auch in den verbleibenden zwei Partien werden wir alles geben, um das Maximale zu erreichen“, kündigte er an.
Vor 513 Zuschauern in der Landkost-Arena entwickelte sich im ersten Satz ein Duell auf Augenhöhe. Nachdem die Netzhoppers sich beim 14:13 die Führung zurückerobert hatten, gaben sie sie bis zum Schluss auch nicht mehr her.
Im zweiten Abschnitt zeigten die Hausherren wohl ihren besten Durchgang in der gesamten Saison. Nach nur 21 Minuten hatten sie beim klaren 25:13 Satz zwei in Sack und Tüten. „Dieser Abschnitt war einfach der Wahnsinn“, freute sich Culic. Leider konnte seine Mannschaft den Schwung der ersten beiden Abschnitte nicht in den dritten übertragen. Die AlpenVolleys beendeten ihn erfolgreich.
Auch der vierte Satz ging mit 25:23 an die Österreicher. Im alles entscheidenden Tie-Break waren die Netzhoppers wieder hellwach. Sie konnten beim 15:8 ihren zweiten Entscheidungssatz in dieser Spielzeit erfolgreich beenden. Netzhoppers-Zuspieler Luke Herr: „Wir müssen es nur noch schaffen, solch eine Leistung auch gegen schwächere Gegner aus der Liga abzurufen. Wer weiß, wo wir in der Tabelle stehen würden, hätten wir nicht schon zu viele Punkte in dieser Serie viel zu leichtfertig verschenkt.“
Durch den achten Saisonerfolg verbesserten sich die Dahmeländer auf den siebten Tabellenrang (26 Punkte). Zwei Zähler hinter den Netzhoppers rangiert Lüneburg auf dem achten Platz. Da der Vorsprung auf Rang neun – auf dem derzeit der TV Rottenburg liegt – sechs Punkte beträgt, dürften den Netzhoppers nach zwei verpassten Play-off-Teilnahmen in Folge diese in dieser Spielzeit normalerweise nicht mehr zu nehmen sein. Dem Team würde aus den verbleibenden zwei Saisonpartien nur ein Punkt reichen, um wenigstens den achten Platz zu belegen.
Ein ausführliches Gespräch mit dem scheidenden Trainer Mirko Culic lesen Sie nach Ende der Saison im KaWe-Kurier.
UR/PI