Praktischer Naturschutz zur Pflege der Kulturlandschaft
126 Landwirtschaftsbetriebe im UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald haben im Rahmen des neuen Spreewaldwiesenprogramms kurz vor dem Jahreswechsel über 178000 Euro für die Pflege kleiner Wiesenflächen ausgezahlt bekommen. Mit den Mitteln des Vertragsnaturschutzes können über 2000 Hektar blüten- und insektenreiche Wiesen dieser Kulturlandschaft gepflegt werden.
So erhalten Landwirte und Landwirtschaftsbetriebe, die Wiesen im Biosphärenreservat Spreewald pflegen, erstmals einen Erschwernisausgleich. Gefördert wurden landwirtschaftlich genutzte Wiesenflächen, die kleiner als drei Hektar sind. Diese grundwassernahen Feuchtwiesen, die teilweise nur mit hohem Aufwand bewirtschaftet werden können, bilden das Rückgrat des Biosphärenreservats. Ohne finanzielle Unterstützung ist der Erhalt solcher – unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten unrentablen – Flächen nicht zu gewährleisten. Ihr Erhalt ist für den Spreewald in zweierlei Hinsicht erstrebenswert: Zum einen bilden die kleinteiligen Wiesen und die markanten Heuschober das typische und besonders für Touristen attraktive Erscheinungsbild der historisch gewachsenen Kulturlandschaft, zum anderen bieten sie Lebensraum für spezialisierte Arten wie Weißstorch, Bekassine und zahlreiche Blühpflanzen, die hier aus nächster Nähe beobachtet werden können.
Aus diesen Gründen wurden 2018 im Rahmen der Spreewaldwiesenförderung 2365 Hektar Wiesenflächen unter Vertrag genommen. Diese verteilen sich auf das gesamte Gebiet des Biosphärenreservats von Guhrow über Burg, Lehde und Lübben bis nach Pretschen an die äußersten Randgebiete des Spreewalds. Zwischen den Dörfern Lehde und Leipe wurden sogar Flächen gemäht, die bis heute traditionell nur über den Wasserweg zu erreichen sind. Das Spreewaldwiesenprogramm trägt damit zum Erhalt und zur Vielfalt einer unvergleichlichen Landschaft bei.
RED/ PI Landesregierung