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Donnerstag, September 28, 2023
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am alten Güterbahnhof

Erlebnisstandort 
am alten Güterbahnhof

Vor 20 Jahren wurde Harley Station in Königs Wusterhausen eröffnet

Es hätte so schön werden können! Zur geplanten Höfenacht Anfang Juni wollte Harley Station in Königs Wusterhausens altem Güterbahnhof das 20jährige Bestehen feiern – mit Show-Trucks und Ständen, einer historischen Dampflok, Oldtimern, Show-Cars und Bikes sowie einer Kran-Gondel, die die Besucher in ungeahnte Höhen heben sollte. Gleich drei Live-Bands hätten für die dem Anlass entsprechende, ausgelassene Stimmung gesorgt und das rustikale BBQ des neu eröffneten „Mr. Burn’s“ Restaurant fürs leiblich Wohl. Alles war vorbereitet, die Akteure waren gebucht, die Genehmigungen beantragt – und dann, ja dann kam Corona. Und alles löste sich plötzlich in Luft auf. Aber trotz dieses Dämpfers ist die 20jährige Geschichte von ­Harley Station eine Erfolgs-­Story, die sich selbst Inhaber Dirk Rosenthal, als er 1998 vor dem zugenagelten, halb verfallenen Güterbahnhofsgebäude in ­Königs ­Wusterhausen stand, nicht hätte erträumen können.

Der aus der Ostprignitz stammende Rosenthal war damals Mechaniker bei Harley-Davidson in Berlin. Und der Hersteller der uramerikanischen Kult-Bikes wollte nach Brandenburg expandieren und suchte nach einem geeigneten Standort. In Königs Wusterhausen wurde man schließlich fündig und machte sich an die Arbeit. In knapp zwei Jahren war das alte Bahnhofsgebäude von Grund auf restauriert und Harley Station wurde am 1. April – kein Aprilscherz – 2000 eröffnet. Mit Dirk Rosenthal als Betriebsleiter.

„Damals haben wir“, so erinnert sich der heutige Inhaber, „mit einem Gesellen und einem Azubi angefangen.“ Heute arbeiten zwölf Angestellte im Unternehmen und 2 Azubi. „Auf eine gute Ausbildung haben wir von Anfang an großen Wert gelegt“, sagt Dirk Rosenthal, „bei uns haben gleich mehrere Jahrgangsbeste gelernt. Heute wirken wir als Zweiradmechaniker-Meisterbetrieb und haben höchstausgebildete Mechaniker auf internationalem Master-­Niveau. Zudem modernisieren wir unseren Betrieb permanent – vor allem auch in der Werkstatt“.

Kein Wunder also, dass die Spezialität des Unternehmens individualisiert gefertigte Bikes sind, die vor Ort geplant und gebaut werden. „Natürlich sind diese Bikes nach wie vor Harleys, aber eben hochgradig veredelt“, erläutert Dirk Rosenthal. Die absoluten Highlights der Unternehmensgeschichte waren Bikes, die international für Furore sorgten und aus der Presse bekannt sind. Wie zum Beispiel beim weltweiten Harley-Davidson-Wettbewerb „The Battle of the Kings“, bei dem die Königs Wusterhausener ganz vorn mit dabei waren! Nicht nur um dieses Niveau zu halten, fahren Teammitglieder jedes Jahr zu Fachmessen in die USA. In diesem Jahr konnte die Reise jedoch nur virtuell stattfinden. „So haben wir immer die neuesten Trends nach Brandenburg gebracht“, erläutert der Firmeninhaber.

Seit der Übernahme der Firma am 1. April 2008 durch Dirk Rosenthal ist das Unternehmen ein waschechter und bodenständiger Familienbetrieb. „Meine Frau Janine arbeitet hier, oft sind auch unsere Kinder da, genauso wie der Deutsche-Doggen-Rüde ‚Buddy’…“, erzählt er.

Dazu passt auch die neueste Attraktion am Standort: Das Restaurant „Mr. Burn’s“. Hier in der alten Gepäckabfertigung des KWer Güterbahnhofs hat sich Dirk Rosenthal einen lang gehegten Traum erfüllt. Der Raum besticht durch sein authentisch-historisches Ambiente mit den unverputzten Ziegelwänden und den originalen Fußbodenbohlen von vor über 100 Jahren. Dazu mit einem ­geschmackvoll-rustikalen Interieur, der offenen High-End Küche inmitten des für 24 Besucher Platz bietenden Gastraumes und Einblick in die gläserne Manufaktur der Harley-Davidson Werkstatt. Hier kann der Gast sowohl Chef de Cuisine Christian über die Schulter schauen, als auch dem Mechaniker beim Erstellen eines der Custom-Bikes. Auf der ständig wechselnden Tageskarte trifft die deutsche Küche auf starke amerikanische und französische Einflüsse. Regionalität ist ein wichtiger Baustein bei der Auswahl der Zutaten so wie zum Beispiel das Fleisch, das in einem extra in die Wand eingebauten Dry Ager auf die genau richtige Reife gebracht wird. Natürlich lässt man es sich nicht nehmen, auch Genüsse aus aller Welt nach Königs Wusterhausen zu bringen. Slow Food – im wahrsten Sinne des Wortes – wird hier ganz groß geschrieben! Das Mr. Burn’s ist sicher einzigartig. Steakhouse? Fine Dining? Traditionelle Küche? American BBQ aus dem Smoker? Es gibt wohl keine Schublade – man muss es erleben. „Das Mr. Burn’s rundet das Erlebnis hier am historischen Standort am ehemaligen Güterbahnhof ab“, sagt Dirk Rosenthal. Und wir sind ganz seiner Meinung!

VE

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