Die Speichersituation in den Talsperren bleibt aber weiter prekär
Die jüngsten flächendeckende Niederschläge haben zu einer leichten Verbesserung der angespannten Wasser-Situation in den Einzugsgebieten von Spree, Schwarzer Elster und Lausitzer Neiße gesorgt. Lokal fielen bis zu 60 Liter Regen pro Quadratmeter. Die generell prekäre Speichersituation in den Talsperren hat sich jedoch kaum verbessert.
Im Oberlauf der Spree und den sächsischen Zuflüssen hat sich die Niedrigwassersituation durch die ergiebigen Niederschläge des 30. und 31. August zumindest kurzfristig entspannt. Die Talsperren Bautzen und Quitzdorf erhalten aktuell erhöhte Zuflüsse aus ihren Einzugsgebieten. Die Talsperre Bautzen ist momentan zu 40 Prozent gefüllt und stützt den Abfluss der Spree. In der Talsperre Quitzdorf steht weiterhin nicht genügend Wasser für die aktive Bewirtschaftung zur Verfügung. Auch die gefallenen Niederschläge werden nicht für eine ausreichende Wiederauffüllung genügen. Im Speicherbecken Bärwalde stehen noch 20 Prozent des Speichervolumens zur Verfügung.
Die Talsperre Spremberg erhielt in den vergangenen Wochen nur einen sehr niedrigen Zufluss von etwa 6 Kubikmetern pro Sekunde. Durch schrittweise Reduzierung der Abgabe auf zuletzt 5,9 Kubikmetern pro Sekunde konnte das schnelle Sinken des Beckenwasserstandes deutlich verlangsamt werden. Die jüngst gefallenen Niederschläge haben den Abwärtstrend zunächst gestoppt. Aktuell beträgt der Beckenwasserstand 90,28 Meter NHN (Normalhöhennull, Stand 02.09.2020).
Der Abfluss am Unterpegel Leibsch hat sich aufgrund der flächendeckenden Niederschläge auch etwas entspannt. Der mittlere Abfluss für diesen Pegel liegt im August normalerweise bei 8,19 Kubikmetern pro Sekunde. Er betrug am Morgen des 31. August 3,96 Kubikmeter pro Sekunde. Ein solcher Wert wurde zuletzt Mitte Mai erreicht. In den nächsten Tagen wird sich der Abfluss am Unterpegel Leibsch wieder verringern, jedoch ist in den kommenden Wochen keine erneute Unterschreitung des Mindestabflusses von 1,5 Kubikmetern pro Sekunde zu erwarten.
Die mit den Abgabereduzierungen und der warmen Witterung notwendig gewordenen Maßnahmen zur Gewährleistung eines Mindestabflusses am Ausgang des Spreewaldes können aufgrund der verbesserten Ausgangssituation teilweise abgeschwächt werden. So werden einige Spreeausleitungen, die in den vergangenen Wochen zum Teil komplett eingestellt wurden, wieder mit Wasser beschickt.
Die Niederschläge haben zu einer leichten Entlastung der zuletzt extrem kritischen Situation beigetragen. In den tieferen Bodenschichten besteht jedoch nach wie vor ein außergewöhnliches Wasserdefizit, sodass den Gewässern kaum Grundwasser zufließt. Die weiterhin sehr geringe Speicherfüllung erlaubt nur im begrenzten Maße ein Gegensteuern. Der sparsame Umgang mit Wasser bleibt oberstes Gebot für alle Bürger und Nutzer.
RED/ PI Landesregierung