
Die Gexx aeroSol GmbH aus Wildau bildet erfolgreich Auszubildende
mit Fluchthintergrund aus
Die Wildauer Gexx aeroSol GmbH erhielt vor kurzem anlässlich des „Sommers der Berufsausbildung“ Besuch vom Bundeswirtschaftsministerium und vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Der Grund dafür – die Firma bietet Dienstleitungen im Bereich solarzentrierter Energiesysteme an und sichert dabei als Ausbildungsbetrieb den eigenen Fachkräftenachwuchs. Seit einigen Jahren setzt das Unternehmen in der Ausbildung und Beschäftigung auch erfolgreich auf Menschen mit Flucht- und Zuwanderungshintergrund. Darüber informierten sich der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Beauftragte der Bundesregierung für den Mittelstand Michael Kellner und der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des DIHK Achim Dercks.
„Der grundlegende Wandel in der Energieversorgung weg von fossilen hin zu erneuerbaren Quellen zählt zu den größten Herausforderungen unserer Zeit“, betonte dabei Michael Kellner. „Dafür benötigen wir gut ausgebildete junge Menschen. Auszubildende mit Flucht- und Einwanderungsgeschichte sind in den letzten Jahren zu einer immer wichtigeren Zielgruppe für viele Betriebe geworden und können den Fachkräftemangel lindern. Und auch umgekehrt bietet diese Branche mit ihren vielfältigen Ausbildungsberufen attraktive und verlässliche Berufsperspektiven.“

Mehr als 42 Prozent der IHK-Ausbildungsbetriebe konnten im vergangenen Jahr nicht alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen. Darauf verwies Dr. Achim Dercks. „Noch nie war es für Betriebe schwieriger, geeignete Azubis zu finden“, sagte er. „Den jungen Menschen fehlt es oftmals an Informationen dazu, wie vielfältig die betriebliche Ausbildung ist. Das gilt gerade auch für junge Leute mit Fluchthintergrund, die unser System duale Ausbildung nicht aus ihren Heimatländern kennen. Deshalb sind aktive Praxiseinblicke in verschiedene Berufsbilder so wichtig.“ Unternehmen wie Gexx aeroSol würden insofern eine Erfolgsgeschichte schreiben, von der alle profitieren.
Von aktuell sechs Auszubildenden erlernen im Wildauer Betrieb derzeit drei Azubis mit Fluchthintergrund den Beruf als Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik. Außerdem hat eine Kauffrau für Büromanagement mit Fluchthintergrund ihre 3jährige Ausbildung soeben erfolgreich im Unternehmen abgeschlossen. Darüber hinaus plant das Unternehmen, auch zukünftig das Ausbildungsangebot um den Beruf der/des Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sowie der/des Dachdecker/in zu erweitern. „Integration hat bei uns im Unternehmen einen sehr hohen Stellenwert“, versicherte die Firmengründerin und Geschäftsführende Gesellschafterin der Gexx aeroSol GmbH Marie Sophie Lafrentz. „Es freut mich, dass wir es geschafft haben, ein dynamisches und buntes Team aufzubauen, das sehr erfolgreich zusammenarbeitet. Die unterschiedlichen Ideen, Sichtweisen und Kompetenzen unserer Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt haben dabei maßgeblich zu unserem Unternehmenserfolg beigetragen.“ Sie verwies aber auch auf Schwierigkeiten, die behördlichen Prozesse zu durchsteigen. „Nichtsdestotrotz sollte man sich nicht von der zusätzlichen Bürokratie abschrecken lassen. Bei einer gelungenen Integration kann das Team gemeinsam wachsen.“
Ein Beispiel für einen erfolgreichen Ausbildungsstart und zugleich eine gelungene Integration liefert Wesam Alissa. Er ist 2015 aus Syrien nach Deutschland gekommen und absolviert seit August 2021 die Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik bei Gexx aeroSol. „Ich bin über das regionale Projekt ´LDS integriert´ auf Gexx aeroSol aufmerksam geworden und wurde dort sehr gut bei der Bewerbung und allen Formalitäten unterstützt“, berichtete er. Für die Ausbildung bei Gexx aeroSol habe er sich entschieden, um den spannenden Bereich der Elektrotechnik kennenzulernen. „Gleichzeitig möchte ich etwas Gutes für die Umwelt tun. Ich kann meinen Freunden und Alterskollegen nur empfehlen, interessante Betriebe persönlich zu besuchen und sich einen Eindruck vom Team und dem Arbeitsalltag zu bilden – denn darauf kommt es an!“
RED / PI NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge