Stummfilmkonzert in der Gosener Kirche und Apfelbaumpflanzen
„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“
Den Satz soll Martin Luther gesagt haben. Und er könnte gut als Motto für die am Samstag, den 4. November um 16.30 Uhr in der Gosener Dorfkirche geplante Abschlussveranstaltung zum Finale des Lutherjahres 2017 stehen.
Und so lädt der Förderverein Dorfkirche Gosen e.V. gemeinsam mit den Gemeinden des erst in diesem Jahr gegründeten Pfarrsprengels Oderland-Spree West alle Interessierten zu einer gemeinsamen Veranstaltung zum Abschluss dieses Festjahres in die Gosener Dorfkirche ein.
Der 4. November 2017 beginnt in Gosen um 14 Uhr mit einem feierlichen Gottesdienst mit Vikar Andreas Rauhut. Anschließend wird gegen 15 Uhr neben der Kirche ein Apfelbaum der eigens zum 500jährigen Reformationsjubiläum gezüchteten Sorte „Martin Luther“ gepflanzt. (www.martin-luther-apfel.de)
Im Anschluss daran wird die Gosener Kirche zum Kino. In einem Stummfilmkonzert mit Stephan Graf von Bothmer wird der Stummfilm „ Luther“ von Hans Kyser gezeigt.
Der Film entstand bereits 1926, wurde jedoch mehrfach zensiert und daher erst 1928 zum ersten Mal aufgeführt. Er musste sehr aufwändig rekonstruiert werden und konnte erst wenige Tage vor seiner erneuten Premiere im Januar 2017 in der Berliner Passionskirche vom Bundesfilmarchiv fertiggestellt werden.. Es gibt viele wunderbare und charaktervolle Porträtaufnahmen.
Als besonderes Highlight wird der Berliner Kinopianist Stephan Graf von Bothmer den Film live an der Dinse-Orgel der Gosener Kirche begleiten und der Luther-Auffassung von 1926 eine musikalische Interpretation aus unserer Zeit gegenüberstellen. Ein Muss für Stummfilmfans und eine seltene Gelegenheit, diese historische Aufführungsart einmal live zu erleben.
In der Filmpause, ganz passend zum Film, gibt es einen Imbiss, wie er wohl schon zu Martin Luthers Zeiten hätte aussehen können. Thomas Schölzchen
F: Filmmuseum