Die Chancen für eine Ausbildung in der Region sind weiterhin sehr gut LDS hat ein kompaktes digitales Infopaket geschnürt
Nicht nur der Arbeitsmarkt ist durch die Corona-Pandemie erschüttert worden, so dass auch in der Dahme-Spreewald-Region in zahlreichen Branchen noch immer Kurzarbeit und auch Entlassungen die Folge sind. Auch für Schulabsolventen ist es ein ungewöhnliches und schwieriges Jahr, sind doch die sonst üblichen Kanäle zur Vermittlung von Ausbildungsplätzen erheblich gestört. Der persönliche Kontakt zwischen den Vertretern von Firmen und den Jugendlichen auf Ausbildungsmessen und schulischen Veranstaltungen zur Berufsorientierung fand in den letzten Monaten so gut wie gar nicht statt. Die vorrangige Vermittlung von Informationen und Angeboten über das Internet erfordert zum einen ein hohes Maß an Eigeninitiative und zum anderen auch die Fähigkeit, im Netz die Vielzahl der Möglichkeiten zu finden und zu erkennen.
Dabei wird den jungen Frauen und Männer intensiv geholfen. Denn – das wird von den Arbeitsagenturen und Jobcentern, den Kammern und auch der Wirtschaftsfördergesellschaft Dahme-Spreewald unisono betont: Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt ist für die Bewerber trotz der Corona-Einschränkungen sehr gut. Die Arbeitsagentur Cottbus teilt mit, dass junge Menschen zum Anfang des Monats August noch unter mehr als 1600 freien Ausbildungsangeboten in Südbrandenburg wählen konnten. „Gut 500 Ausbildungsstellen sind laut Agentur für Arbeit im Landkreis Dahme-Spreewald aktuell noch unbesetzt“, ergänzt der Geschäftsführer der Wirtschaftsfördergesellschaft Dahme-Spreewald Gerhard Janßen. „Knapp 300 Bewerber*innen suchen einen Ausbildungsplatz. Die Aussichten, eine Ausbildungsstelle bei uns zu finden, stehen also recht gut.“
Das zeigt sich zum Beispiel im Schulzendorfer Elektro-Unternehmen se.services GmbH. Dort beginnen am kommenden Montag fünf neue Lehrlinge zum Elekroniker für Energie- und Gebäudemanagement ihre Ausbildung. Die jungen Männer kommen aus der Region Schulzendorf, Eichwalde und Wildau und haben nach dreieinhalb Jahren Lehrzeit beste Chancen auf einen attraktiven Arbeitsplatz im Betrieb. Immerhin haben 67 der derzeit 105 Mitarbeiter in der Schulzendorfer Firma gelernt, zahlreiche von ihnen arbeiten heute als Meister und Ingenieure in einer leitenden Tätigkeit. Se.services hat in Schulzendorf unlängst ein eigenes Ausbildungszentrum gegründet. Dieses hebt nicht nur die Qualität der eigenen Nachwuchsförderung auf eine neue Stufe. Es steht auch in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer überbetrieblich für Meisterlehrgänge und weitere Qualifizierungsangebote offen. „Man kann schon sagen, dass wir hier ein richtiges Kompetenzzentrum für unsere Branche haben“, sagt Ausbildungschef Phillip Mally. Es wird selbstredend auch in der Bewerbungsphase für das kommende Ausbildungsjahr genutzt. „Wir bieten interessierten Schüler*innen und ihren Eltern im Februar 2021 die Möglichkeit, sich direkt vor Ort in unserem neuen Ausbildungszentrum in Schulzendorf über die Ausbildung im Bereich Elektrotechnik/Elektronik zu informieren“, kündigt Geschäftsführer Thomas Troppens an. Schon jetzt kann man sich auf der Firmenwebsite www.se-services.eu in der Rubrik „Ausbildungsmesse“ dazu informieren und auch für einen persönlichen Termin bewerben.
Dies ist eine Initiative, die zugleich mit den landkreisweiten Bemühungen für ein attraktives Ausbildungsangebot in der Region verknüpft ist. Normalerweise wäre jetzt wieder die Zeit, da Landkreis und Wirtschaftsfördergesellschaft zu ihrer bewährten Messe „Zukunft Ausbildung. Finde raus, was passt“ ins Oberstufenzentrum nach Königs Wusterhausen einladen würden, damit die Firmen ihre aktuellen Ausbildungsangebote direkt an den jungen Mann und die junge Frau bringen können. Die Schulzendorfer se.services nutzt diese Möglichkeit zum Beispiel von Anfang an, als vor zehn Jahren die erste Auflage gestartet wurde. Coronabedingt findet auch diese traditionelle Ausbildungsbörse in diesem Jahr „nur“ digital statt. Aber der Vorteil – die Messewebsite www.zukunft-ausbildung-
lds.de bündelt nicht nur kompakt alle gemeldeten Lehrstellen der Region über den gesamten Zeitraum bis zum Sommer 2021. So lange ist die Seite geschaltet und wird dabei ständig aktualisiert. Sie sortiert die Angebote der Unternehmen übersichtlich nach Branchen und informiert detailliert über die Betriebe sowie den Inhalt ihrer Ausbildungsberufe. Zudem verfügt die Plattform www.zukunft-ausbildung-lds.de über einen Terminkalender. Er gibt Auskunft darüber, wann Interesssenten telefonisch Kontakt mit einer Firma aufnehmen können und somit gleich den richtigen Ansprechpartner finden.
Derzeit sind bereits 70 Betriebe aus der Region gelistet, die noch für das Jahr 2020 sowie das Jahr 2021 Azubis suchen. Die Bandbreite reicht vom Elektroniker bis zum staatlich geprüften Designer, vom kaufmännischen Angestellten bis zum Lagerlogistiker, vom Fitness- und Gesundheitstrainer bis zum Friseur, vom Lebensmitteltechniker bis zum Tierpfleger, vom Koch bis zum Landwirt, vom Maurer bis zum Vermessungstechniker, vom Fluggerätemechaniker bis zum Kfz-Mechatroniker. Die Betriebe können sich jederzeit mit ihren freien Lehrstellen und Praktikumsplätzen eintragen, so dass ständig neue Angebote dazu kommen. So können sich nicht nur die derzeitig nach einer Ausbildung Suchenden, sondern auch Schüler, Lehrer und Eltern rund um die Uhr auch weit über den Ausbildungsbeginn hinaus von ihrem PC, Tablet oder Smartphone aus ein detailliertes Bild über die umfangreichen Ausbildungs- und Studienangebote in der Region machen.
Laut Arbeitsagentur Cottbus haben derzeit fast zwei Drittel der diesjährigen rund 3000 Ausbildungsbewerber in Südbrandenburg einen Lehrvertrag in der Tasche. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass fast ein Drittel noch nicht weiß, wie es nach dem Sommer weiter geht. Für sie haben Arbeitsagentur und Handwerkskammer weitere verschiedene Infopakete geschnürt. Es gibt eine Hotline zur Berufsberatung unter der Rufnummer 0355/6191010, die Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr erreicbar ist. Auch sie ist der direkte Draht zu freien Ausbildungsstellen in Dahme-Spreewald sowie in den Nachbarregionen Cottbus, Spree-Neiße, Elbe-Elster oder Oberspreewald-Lausitz. Dabei können auch individuelle Termine zur telefonischen Beratung vereinbart werden. Die Mailadresse für alle Ausbildungsinteressierten in Südbrandenburg lautet Cottbus-Berufsberatung@arbeitsagentur.de. Sie steht für individuelle Anfragen bereit. Am 8. September veranstaltet die Arbeitsagentur Cottbus zudem von 9 bis 12 Uhr einen Markt der Perspektiven für alle Ausbildungsinteressierten am Oberstufenzentrum Cottbus in der Sielower Straße 10. Schülerinnen und Schüler, die ihren Schulabschluss erfolgreich absolviert haben, aber auch junge Erwachsene, die sich für einen schnellen Ausbildungsstart entschieden haben, können vorbeikommen. und somit dann doch auch persönlich mit Firmenvertretern in Kontakt treten
TM