Samstag, 20.04.2024

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Das Fischsterben im Nottekanal bietet einen Festschmaus für die Möwen, die das reichhaltige Büffet unterhalb der Schleuse in Königs Wusterhausen für sich entdeckt haben. Foto: Umweltamt LDS

Fischsterben im Nottekanal

Umweltamt des Landkreises vor Ort

Im Nottekanal stromunterhalb der Schleuse in Königs Wusterhausen wurde am 7. November vermeldet, dass einerseits viele Fische an der Wasseroberfläche nach Sauerstoff schnappen und andererseits bereits eine Reihe von Fischen verendet sind. Die geäußerte Vermutung, dass eingeleitetes Abwasser die Ursache sein könnte, kann ausgeschlossen werden. In den Nottekanal wird lediglich Niederschlagswasser von Dach- und Verkehrsflächen eingeleitet. Das Stadtgebiet ist mit Schmutzwasserkanälen komplett erschlossen. Was waren die Ursachen für die Sauerstoffarmut, für den Faulgeruch und für das Verenden von Fischen?
In den letzten vier warmen und zum Teil trockenen Jahren wurde infolge der erhöhten Verdunstung wenig Grundwasser neu gebildet. In Folge werden die Gewässer weniger aus dem Grundwasser gespeist, was dazu geführt hat, dass der Abfluss sich deutlich verringert hat. Zeitweise kommt das Wasser zum „Stehen“. Der Nottekanal wurde vor über 160 Jahren als Wasserstraße für den Ziegeltransport kanalisiert und eingestaut. Ursprünglich war es ein kleines, mäandrierendes Fließ. Dieser Ausbau verstärkt genannte Probleme und es kommt zusätzlich zur Verschlammung.
Durch den verminderten Grundwasserzufluss erhöhen sich die Nährstoffgehalte im Wasser, das Gewässer „dickt“ ein. Auf dem Nottekanal hat sich aufgrund des hohen Nährstoffangebotes in Verbindung mit viel Sonnenschein die Wasserlinse („Entengrütze“) ausgebreitet. In einem Bereich von mehreren Hundert Metern stromauf der Schleuse ist die Wasseroberfläche komplett mit Wasserlinse bedeckt. Dazu kommt der kräftige Laubfall in den letzten Tagen. Zudem gab es in den letzten Wochen kaum Regen, welches das Wasser im Kanals ausreichend verdünnt hätte.
Weiter ist für den Nottekanal der hohe Besatz an Wassergeflügel ober- und unterhalb der Schleuse ungünstig, welcher trotz der vielen Wasserlinse auch gern gefüttert wird. Daraus resultieren weitere Nährstoffeinträge. All diese Faktoren führten dazu, dass im Nottekanal das Wasser vor der Schleuse praktisch frei von Sauerstoff und die organische Masse zu faulen beginnt. Es bildet sich Schwefelwasserstoff, das Wasser wird milchig-grau bis schwarz und riecht faulig. Eine vergleichbare Situation am Nottekanal bestand im November 2021. Auch damals waren erhebliche Geruchsbelästigungen und Sauerstoffknappheit zu verzeichnen.
Die aktuelle Situation wird weiter beobachtet. Es wurden Fische händisch durch den Gewässerunterhaltungsverband abgesammelt, einen Teil holen sich offenbar die Möwen.


Das Fischsterben im Nottekanal bietet einen Festschmaus für die Möwen, die das reichhaltige Büffet unterhalb der Schleuse in Königs Wusterhausen für sich entdeckt haben. Foto: Umweltamt LDS

Fischsterben im Nottekanal

Umweltamt des Landkreises vor Ort

Im Nottekanal stromunterhalb der Schleuse in Königs Wusterhausen wurde am 7. November vermeldet, dass einerseits viele Fische an der Wasseroberfläche nach Sauerstoff schnappen und andererseits bereits eine Reihe von Fischen verendet sind. Die geäußerte Vermutung, dass eingeleitetes Abwasser die Ursache sein könnte, kann ausgeschlossen werden. In den Nottekanal wird lediglich Niederschlagswasser von Dach- und Verkehrsflächen eingeleitet. Das Stadtgebiet ist mit Schmutzwasserkanälen komplett erschlossen. Was waren die Ursachen für die Sauerstoffarmut, für den Faulgeruch und für das Verenden von Fischen?
In den letzten vier warmen und zum Teil trockenen Jahren wurde infolge der erhöhten Verdunstung wenig Grundwasser neu gebildet. In Folge werden die Gewässer weniger aus dem Grundwasser gespeist, was dazu geführt hat, dass der Abfluss sich deutlich verringert hat. Zeitweise kommt das Wasser zum „Stehen“. Der Nottekanal wurde vor über 160 Jahren als Wasserstraße für den Ziegeltransport kanalisiert und eingestaut. Ursprünglich war es ein kleines, mäandrierendes Fließ. Dieser Ausbau verstärkt genannte Probleme und es kommt zusätzlich zur Verschlammung.
Durch den verminderten Grundwasserzufluss erhöhen sich die Nährstoffgehalte im Wasser, das Gewässer „dickt“ ein. Auf dem Nottekanal hat sich aufgrund des hohen Nährstoffangebotes in Verbindung mit viel Sonnenschein die Wasserlinse („Entengrütze“) ausgebreitet. In einem Bereich von mehreren Hundert Metern stromauf der Schleuse ist die Wasseroberfläche komplett mit Wasserlinse bedeckt. Dazu kommt der kräftige Laubfall in den letzten Tagen. Zudem gab es in den letzten Wochen kaum Regen, welches das Wasser im Kanals ausreichend verdünnt hätte.
Weiter ist für den Nottekanal der hohe Besatz an Wassergeflügel ober- und unterhalb der Schleuse ungünstig, welcher trotz der vielen Wasserlinse auch gern gefüttert wird. Daraus resultieren weitere Nährstoffeinträge. All diese Faktoren führten dazu, dass im Nottekanal das Wasser vor der Schleuse praktisch frei von Sauerstoff und die organische Masse zu faulen beginnt. Es bildet sich Schwefelwasserstoff, das Wasser wird milchig-grau bis schwarz und riecht faulig. Eine vergleichbare Situation am Nottekanal bestand im November 2021. Auch damals waren erhebliche Geruchsbelästigungen und Sauerstoffknappheit zu verzeichnen.
Die aktuelle Situation wird weiter beobachtet. Es wurden Fische händisch durch den Gewässerunterhaltungsverband abgesammelt, einen Teil holen sich offenbar die Möwen.