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Fliegen mit lachendem und weinendem Auge

Verkehr in Schönefeld wächst wieder

easyjet geht mit fast halbierter Flotte an den Start

Gute und schlechte Nachrichten gibt es von den Berliner Flughäfen. In Schönefeld und Tegel wird es wieder voller. Nachdem die Airports im April täglich nur 1000 Passagiere und im Mai rund 2000 Passagiere pro Tag zählten, werden im Juli bis zu 30000 Fluggäste am Tag erwartet. Mit dem Start des Urlaubsverkehrs am 1. Juli gab die britische Airline easyjet allerdings auch bekannt, dass sie ihre Flotte in Berlin nahezu halbieren wird. Berlin bleibe aber außerhalb Großbritanniens die größte Basis, erklärte die Low Cost Airline, die der wichtigste Kunde der Hauptstadtflughäfen und damit auch des BER ab Oktober dieses Jahres ist.

„Auch wenn der Flugverkehr schneller als erwartet wieder anzieht“, so Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, „so müssen wir doch mit einer Erholungsphase von gut zwei Jahren rechnen, bis wir wieder auf dem Stand der Vor-Corona-Zeit sind.“ Im Jahr 2019 verzeichneten die Berliner Flughäfen 35 Millionen Passagiere, an Spitzentagen des Sommerflugverkehrs wurden rund 120000 Passagiere täglich gezählt. Somit wird für den diesjährigen Juli mit rund einem Viertel des Vor-Corona-Verkehrs gerechnet. Im April war es lediglich ein Prozent. Noch immer sind dewegen zahlreiche Mitarbeiter der Flughafengesellschaft in Kurzarbeit. Mit dem Lockdown wurden täglich mehr als eine Million Euro Mindereinnahmen verzeichnet. Die FBB hat deshalb bereits Corona-Hilfen beantragt und auch von ihren Gesellschaftern zugeagt bekommen. „Welche Summe wir am Ende des Jahres wirklich brauchen, hängt auch von der weiteren Entwicklung des Flugverkehrs ab“, sagt Engelbert Lütke-Daldrup.

Seit Anfang dieses Monats fliegen wieder 36 Airlines zu über 100 Zielen in 40 Länder, wobei vor allem die europäischen Urlaubsziele am Mittelmeer und Städteflüge im Angebot sind. Für August planen die Airlines, weitere Ziele anzubieten. Nicht nur für die Wirtschaft, sondern auch für den Tourismus in Brandenburg und Berlin wird mit dem wieder anziehenden Flugverkehr ein Schub erwartet. „Wir freuen uns darüber, dass wir wieder mehr internationale Gäste begrüßen können, die über die Flughäfen der Hauptstadtregion anreisen“, sagt Mathias Knospe, Leiter Marketing, TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH. „Es gibt in Brandenburg aufgrund der Corona-Pandemie nur noch wenige Einschränkungen. Das ist ein weiteres positives Zeichen für den gesamten Tourismus und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zurück zur Normalität.“ Auch Burkhard Kieker, der Chef von visit berlin, der Tourismus-­Gesellschaft der Hauptstadt, hofft, dass nun der Berliner Bär aus seinem erzwungenem Winterschlaf erwacht. „Wir hatten im letzten Jahr 34 Millionen Übernachtungen in Berlin und 60 Prozent der Gäste kamen mit dem Flugzeug“, beschreibt er die Bedeutung der Flughäfen für den Hauptstadt-Tourimus.

Um das An- und Abfliegen von den Flughäfen Schönefeld und Tegel unter Corona-Bedingungen sicher und verlässlich zu ermöglichen, hat die Flughafengesellschaft zahlreiche Maßnahmen in den Terminals umgesetzt. Es gibt Abstandsmarkierungen auf dem Boden in den Check-in-Bereichen, an der Sicherheitskontrolle und an den Gepäckausgaben. An den Check-in- und Boarding-Schaltern sowie bei der Sicherheits- und der Passkontrolle wurden Plexiglas-Trennscheiben installiert. Für die Hygiene wurden berührungslose Spender zur Händedesinfektion an den Sicherheitskontrolllinien und in den Wartebereichen sowie Tuchspender in den Bereichen der Self-Check-in Counter angebracht. Somit können auch Displays und Griffflächen zusätzlich selbst desinfiziert werden.

Um die notwendigen Sicherheitsabstände einzuhalten, werden sowohl in Tegel als auch in Schönefeld wieder alle Terminalbereiche genutzt. Auf den Flughäfen gelten folgende Regeln: 1,5 Meter Abstand halten, Mund-Nasen-Schutz im Terminal tragen. Gepäck richtig packen – pro Passagier ist nur ein Handgepäckstück erlaubt, vor Reiseantritt Flugstatus prüfen und Online Check-in nutzen, mindestens zwei Stunden vor Abflug am Flughafen sein, direkt nach Ankunft das Terminal verlassen, Abholer warten vor dem Terminal.

Neben dem Hochfahren des aktuellen Flugverkehrs ist die Flughafengesellschaft derzeit auch in den Probebetrieb des BER unter den veränderten Pandemie-Bestimmungen eingestiegen. Statt der ursprünglich geplanten 20000 Komparsen sind es nun 9000 Freiwillige, die bis zum 15. Oktober alle Abläufe vom Check-in bis zum Boarding testen. Nachdem die Bewerbungsphase neu gestartet wurde, sind noch Plätze zu vergeben. Interessierte können sich unter www.ber-testen.de informieren und anmelden. Regulär wird das erste Flugzeug übrigens am 31.Oktober dieses Jahres am neuen BER landen, der erste „richtige“ Start folgt am 1. November. TM

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