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Flugverkehr steigt schneller als erwartet

Flughafen Tegel wird nun doch bis zur Inbetriebnahme des BER gebraucht

Nachdem die weltweite Covid-19-Pandemie den Flugverkehr für gut zehn Wochen praktisch zum Erliegen gebracht hat, gibt es jetzt deutliche Zeichen einer bevorstehenden Erholung. Ab Mitte Juni steigt die Zahl der regulären Verbindungen ab Berlin auf 40 an. Einen Monat später werden es bereits 100 Verbindungen sein, die angeboten werden. Die Zahl der täglichen Passagiere steigt im Juni von jetzt etwa 3000 wahrscheinlich auf mehr als das Doppelte an. Ende Juli werden bis zu 20000 Passagiere erwartet.

In dieser neuen Situation wird der Flughafen Tegel ab Juli/August doch wieder gebraucht. Die Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH teilt mit, dass sie deshalb ihren Antrag auf Befreiung von der Betriebspflicht zurücknimmt. Um den zunehmenden Flugverkehr bis zur Inbetriebnahme des BER operativ verlässlich und angesichts der Corona-Pandemie gesundheitlich sicher organisieren zu können, soll der Flughafen Tegel wie ursprünglich geplant bis zum 8. November 2020 in Betrieb bleiben. „In den letzten Tagen haben sich die Informationen über die Erholung des Flugbetriebs zu einer neuen Qualität verdichtet“, sagt Prof. ­Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH. „Über die Sommermonate wird der Flugbetrieb stetig ansteigen. Ende Juli haben wir wahrscheinlich wieder so viele reguläre Flüge, dass für die Abfertigung unter Corona-Bedingungen beide Flughäfen gebraucht werden. Dass die Erholung nun so schnell startet, war von allen erhofft, aber bis vor Kurzem nicht erwartet worden.“

Ein wesentlicher Grund für die deutlich steigende Zahl von Verbindungen liegt in der Aufhebung der Reisebeschränkungen. So hat die Bundesregierung angekündigt, die bisher bestehenden strikten Reisebeschränkungen ab Mitte Juni weitgehend aufzuheben. Damit ist freier Reiseverkehr in viele europäische Länder ab Mitte Juni wieder möglich. Zu den Airlines, die ihren Flugbetrieb schrittweise aufnehmen, gehört die britische Fluglinie easyJet, die in Berlin ihren größten Standort außerhalb von Großbritannien hat und Marktführer in der Hauptstadtregion ist. Ende Juni geht es wieder los, teilte easyJet mit. Ende Juli werden dann noch mehr Flüge erwartet. Ryanair plant, den Flugbetrieb ab 21. Juni aufzustocken und im Juli eine zweite Aufstockung vorzunehmen. Weitere Airlines haben angekündigt, ihr Programm ab Berlin wieder zu beleben – unter anderem Turkish Airlines, Wizz Air, KLM, Air France und Qatar Airways. Die Lufthansa wird ihr bisheriges Angebot erweitern und mit ihren Töchtern Eurowings, Swiss und Austrian im Juli ab Berlin mehr Flüge anbieten.

Die täglichen Passagierzahlen werden mit fast 20000 Passagieren Ende Juli noch weit unter den Vorjahreswerten liegen. Aber die gesamte Abfertigung, vor allem die Sicherheitschecks, brauchen unter Corona-Bedingungen deutlich mehr Platz. Denn die verschärften Abstands- und Verhaltensregeln für Passagiere und Personal an den Flughäfen bleiben weiterhin bestehen. Durch sie verlangsamen sich zudem einige Prozesse. Daher müssen insbesondere in den Stoßzeiten, in denen viele Maschinen nahezu gleichzeitig starten oder landen, die Passagiere bald wieder auf möglichst viele Terminalbereiche verteilt werden. Um diesen Platz bis zur Inbetriebnahme des BER verlässlich vorhalten zu können, sollen Tegel und Schönefeld parallel bis Ende Oktober in Betrieb bleiben. RED/ PI FBB

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