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Sonntag, Dezember 10, 2023
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Förderung des Ehrenamtes ist mein Herzensthema

Susanne Rieckhof (SPD) im Gespräch mit dem ELRO-Verlag über die Schwerpunkte ihres Wahlkampfes für das Amt der Landrätin im LDS

Hallo Frau Rieckhof, würden Sie sich den Leserinnen und Lesern als Kandidatin für das Amt der Landrätin vorstellen?

Gern. Ich bin verheiratet. Mein Berufsweg begann nach einem klassischen Jurastudium als Anwältin. Dann folgten Jahre als Richterin, unter anderem in den Bereichen Baurecht und Familienrecht. Ich leitete zwei Amtsgerichte. Seit 2017 bin ich im Landkreis Dahme-Spreewald in der Kreisverwaltung tätig und seit 2019 Vize-Landrätin. Als 1. Beigeordnete und Dezernentin für kommunale Angelegenheiten bin ich auch für den Inneren Dienstbetrieb, für Schulverwaltung und Bau sowie für das Gesundheitsmanagement verantwortlich.

Besonders die Schulthematik steht sicherlich auch in Ihrem Landkreis besonders im Fokus. Mit welcher Bilanz gingen Sie in den Wahlkampf?

Ich denke, die Bilanz ist positiv. In den letzten drei Jahren habe ich gemeinsam mit den Kommunen drei Schulen an den Start gebracht: Ein Gymnasium in Schönefeld, in diesem Jahr eine Gesamtschule in Groß Köris sowie die Oberschule in Heidesee. In der Planung sind ein weiteres Gymnasium in Schönefeld sowie eine Oberschule und ein Gymnasium im nördlichen Kreisgebiet.

Was ist Ihre Motivation für die Kandidatur als Landrätin?

Der Landkreis und seine Menschen sind mir sehr ans Herz gewachsen. Dabei sehe ich die Unterschiedlichkeit nicht als Gegensatz, sondern eher als Herausforderung. Denken Sie nur an Königs-Wusterhausen mit dem Schloss und dem historischen Altstadtkern. Gleich nebenan liegt Wildau mit seinem modernen Wissenschafts- und Technikstandort. Der Süden unseres Landkreises ist bekannt als Tourismusregion, etwa mit der zauberhaften Natur des Spreewaldes u.a.m. Da ich in meiner Funktion in der Landkreisverwaltung seit 2017 einiges erreicht habe – wie z.B. den Landkreis gut durch die Corona-Pandemie zu führen – möchte ich mein Engagement, unseren Landkreis weiter zu gestalten und in eine gute Zukunft zu führen, gern fortsetzen. In dem Wissen, dass wir in Ostdeutschland der wirtschaftlich stärkste Landkreis sind, möchte ich auch unsere Stellung als Aushängeschild in der Metropolregion „Berlin-Brandenburg“ weiter ausbauen helfen.

Ein wichtiges Thema, das die Menschen bewegt, ist die Entwicklung der Infrastruktur, vor allem im ländlichen Raum – etwa die Mobilität von Alt und Jung oder die medizinische Versorgung. Wie sind hier Ihre Vorstellungen, zumal, wenn man bedenkt, dass 25 Prozent der Bürgerinnen und Bürger über 60 Jahre alt sind und die Zahl der Älteren die 30-Prozent-Marke erreicht?

Zunächst möchte ich unterstreichen, dass Gesundheitsvorsorge für mich sehr wichtig ist. Da sie Daseinsvorsorge ist, muss sie in öffentlicher Hand bleiben. Für mich ist wichtig, dass im Landkreis sowohl die stationäre als auch die ambulante Versorgung gesichert wird. Gut ist z.B., dass der Landkreis Mehrheitsgesellschafter unserer großen Kliniken bleibt. Die Zukunft der Standorte ist gesichert. Die Klinik in KW erhält z.B. eine neue Intensivstation. Bei den Ärztinnen und Ärzten in der ambulanten Versorgung sehe ich eine gute Entwicklung. Vor allem in den medizinischen Versorgungszentren in KW und in Lübben gibt es gute Voraussetzungen für fließende Übergänge von ambulanten und stationären Behandlungen. Wichtig ist der Ausbau von Arztpraxen im angestellten Verhältnis, gerade auch für die medizinische Versorgung in den ländlichen Regionen. Wir sind politisch gefordert, im deutschlandweiten Wettbewerb z.B. durch die Schaffung von „Sorglos-Paketen“ auf die Vorteile unserer tollen Regionen aufmerksam zu machen.

Sicherlich steht bei Ihren Wahlkampfgesprächen auch das Thema Mobilität im Blickpunkt.

Mein Ziel ist es, die verschiedenen Mobilitätsangebote in einem Netzwerk gut zu verknüpfen. Im Ergebnis muss es für jede Gemeinde ein spezielles Angebot geben, um einmal in der Stunde einen Bus zu nutzen. Da große Busse nicht jedes Dorf anfahren können, sollten Angebote mit Kleinbussen, Taxen oder Rufbussen besser genutzt werden. In Gemeinden wie Lieberose sind Ehrenamtliche bereit, solche Busse zu fahren.

Sie sprechen vom Ehrenamt als Ihrem Herzensthema. Warum ist das so wichtig?

Es ist so wichtig, weil das ehrenamtliche Engagement das Rückgrat unserer Gesellschaft ist. Es vermittelt Werte und hält zusammen. Die Akteure im Ehrenamt sind Tag für Tag für ihre Mitmenschen da. Deshalb benötigen sie besondere Unterstützung und weniger Bürokratie im Alltagsgeschehen, etwa bei der Beantragung von Fördermitteln u.a.m. Ich möchte das Ehrenamt mit der Schaffung einer fachspezifischen Stelle als Ansprechpartner in der Kreisverwaltung unterstützen und damit auch würdigen.

Wie ist Ihre Vision für die weitere Entwicklung des Landkreises?

Mein Ziel ist es, dass sich junge und alte Menschen wohlfühlen, sicher, gut und bezahlbar leben können. Dass es genügend Schulplätze und gute medizinische Versorgung in einem funktionierenden Nahverkehr gibt. Alles in allem sehe ich einen freundlichen und optimistischen Landkreis Dahme-Spreewald, in dem die Demokratie gut entwickelt ist, aber vieles noch schneller gehen sollte.

Dafür beim Endspurt in Ihrem Wahlkampf weiterhin viel Erfolg, gute Gesundheit und Schaffenskraft. Vielen Dank für das Gespräch.

(Interview: Uwe Creutzmann und Joachim Born, Foto: ­Karoline Wolf)

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