Städtebaulicher Wettbewerb soll Wohnen, Infrastruktur und klimaneutrale Entwicklung zusammen bringen
Die Gemeinde Schönefeld besitzt im nördlichen Gebiet zwischen Bahntrasse und der nördlichen Grenze zu Berlin auf einer rund 170 Hektar großen Fläche ein riesiges Entwicklungspotenzial. Dort könnte ein neues Wohnquartier für bis zu 11500 Menschen entstehen.
Mit einem entsprechenden Beschluss hat vor kurzem die Gemeindvertretersitzung grünes Licht für einen städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbwerbs gegeben, mit dem die besten Entwicklungs- und Gestaltungsideen für das Areal gefunden werden sollen. Bislang werde die Entwicklung im Schönefelder Norden durch eine Vielzahl an Einzelprojekten und Bauvorhaben geprägt, die baulich eher heterogen strukturiert und monofunktional auf das Wohnen ausgerichtet sind. Es fehle jedoch ein übergeordnetes konzeptionelles Gerüst, in das sich die einzelnen Bauprojekte einordnen lassen. Auch der öffentliche Raum mit dem Bayangol-Park wurde zu knapp bemessen und vernachlässigt, so die Abgeordneten. Mit dem Wettbewerb böte sich nun die Chance, das Plangebiet städtebaulich aufeinander abgestimmt, klimaneutral und ressourcenschonend zu entwickeln.
Voraussetzung für die Realisierung des Stadtquartiers ist die Verlegung einer 220-kVHochspannungsleitung, die derzeit noch quer durch das Plangebiet verläuft. Diese soll unter die Erde gebracht werden. Die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes „Planstraße E“ brachten die Gemeindevertreter mit einem weiteren Beschluss in der jüngsten Sitzung auf den Weg. Die Planungskosten werden durch die Investoren übernommen. Die für die Trassenverlegung benötigte Zeit könne für den Wettbewerb genutzt werden, betont Schönefelds Bürgermeister Christian Hentschel. Die eingereichten Ideen sollen durch eine unabhängige Fachjury bewertet und prämiert werden. Im Ergebnis soll am Ende ein schlüssiges Gesamtkonzept stehen, das Grundlage für die weitere Bebauungsplanung und für mögliche kleinere, sich anschließende Realisierungswettbewerbe sein soll.
Neben übergeordneten Themen wie Klimaschutz und Mobilität sollen verstärkt auch soziale und bislang fehlende Infrastrukturprojekte berücksichtigt werden, die auch schon bestehende Wohnquartiere aufwerten. Bereits gesteckte Ziele wie etwa die Freihaltung der Trasse für die geplante U-Bahn-Linie U7 oder ein Grünstreifen entlang der Siedlungsgrenze zu Berlin sollen ebenfalls einbezogen werden. Die Ausschreibung des Wettbewerbs ist für den Frühsommer geplant. Es soll ein wettbewerbserfahrenes Stadtplanungsbüro beauftragt werden, das in enger Abstimmung mit der Verwaltung und den Gremien die Ausschreibungsunterlagen vorbereitet. Auch die Architektenkammer wird involviert. Der Wettbewerb wird sich an Architekten und Stadtplanungsbüros richten. Die veranschlagten Gesamtkosten belaufen sich aufgrund der Größe des Plangebiets auf rund 500000 Euro.
RED / PI Gemeinde Schönefeld